Corona-Fälle an Bord
Kreuzfahrtschiff darf Karibikhäfen nicht anlaufen
Wegen mehrerer Corona-Fälle an Bord ist einem Schiff des US-Kreuzfahrtriesen Carnival in der Karibik in zwei Häfen die Einreise verweigert worden. Die Behörden der niederländischen Karibikinseln Aruba und Bonaire hätten der Carnival Freedom nicht erlaubt, deren Häfen anzulaufen, teilte Carnival am Wochenende mit. Eine „kleine Anzahl von Personen“ an Bord befinde sich aufgrund positiver Covid-Tests in Isolation.
Alle Gäste auf dem Schiff seien geimpft und hätten einen negativen Corona-Test vorweisen müssen, bevor sie einchecken konnten. „Die rasche Verbreitung der Omikron-Variante kann die Art und Weise beeinflussen, wie einige Behörden selbst eine kleine Anzahl von Fällen betrachten - selbst wenn diese mit unseren strengen Protokollen gehandhabt werden“, so die Kreuzfahrtgesellschaft.
Das Schiff war am 18. Dezember in Miami gestartet. Die für Mittwoch und Donnerstag geplanten Zwischenstopps auf den Inseln Bonaire und Aruba wurden gestrichen und mit einem Zwischenstopp in der Dominikanischen Republik ersetzt. Am Sonntag sollte die Freedom wie geplant nach Miami zurückkehren.
Kein Einzelfall
Erst vor einer Woche hatten wegen mehrerer Corona-Fälle an Bord der Mein Schiff 4 rund 300 Passagiere vorzeitig ihre Reise auf Gran Canaria beenden müssen. Wie Tui Cruises mitteilte, gingen alle 1600 Passagiere des Schiffes in Las Palmas de Gran Canaria von Bord, die meisten von ihnen planmäßig. Rund 300 von ihnen hätten eigentlich noch sieben Tage auf dem Schiff verbringen wollen, sagte eine Unternehmenssprecherin.
Die Infektionen seien bei zunächst vier Gästen festgestellt worden. Nach einer vollständigen Testung von Passagieren und Besatzung seien einige weitere Fälle hinzugekommen. Die Betroffenen und Kontaktpersonen wurden in Absprache mit den spanischen Behörden in einem dafür vorgesehenen Bereich an Bord isoliert. Sie sollen nun an Land weiter in Quarantäne bleiben. Die Infizierten hätten entweder keine oder nur leichte Symptome.
MSC Cruises musste indes in dieser Woche Abfahrten der MSC Magnifica bis Mitte Jänner aussetzen, die auf winterlichen Reisen ab Hamburg europäische Metropolen ansteuert. Begründet wurde die Absage mit dem Lockdown in den Niederlanden und scharfen Omikron-Maßnahmen in Großbritannien, die für EU-Gäste einen Landgang ausschließen.
„Risiko einer mehrtägigen Schiffsquarantäne“
Wegen der schwer vorhersehbaren Entwicklung rät das Auswärtige Amt in Deutschland bereits seit Mitte November pauschal von der Teilnahme an Kreuzfahrten ab. Die Begründung aus Berlin: „Es besteht das Risiko, dass im Falle eines Covid-19-Ausbruchs an Bord - auch unter geimpften Reisenden - von den zuständigen Behörden im Ausland eine mehrtägige Schiffsquarantäne verhängt wird. Ein zeitnaher Rücktransport nach Deutschland wäre ausgeschlossen.“
Ausgenommen von der Warnung sind lediglich Kreuzfahrten auf „Schiffen mit spezifischen Hygienekonzepten, deren Reise in einem Hafen in Deutschland beginnt und ohne ein Anlegen in einem ausländischen Hafen wieder in einem Hafen in Deutschland endet“. Solche Fahrten sind in der kalten Jahreszeit allerdings die Ausnahme.
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