Klare Worte

Unwetter im Gschnitztal: „Es braucht Maßnahmen!“

Tirol
02.07.2025 19:00

Ferdinand Pranger ist bekannt. Er betreibt den Alfaierhof Gschnitz – ein Betrieb mit Landwirtschaft, Viehzucht, Milchwirtschaft und Vermietung. „Das verheerende Unwetter hat uns schwer getroffen“, schildert er im „Krone-Gespräch. Er stellt konkrete Forderungen – siehe auch Video.

„Das war keine normale Mure, sondern eine Lawine. Richtige Sturzbäche kamen vom Berg herunter, Regen ging in Hagelschlag über. Wir dachten, die Welt geht unter“, erinnert er sich an Montagabend. Der Wellnessbereich, den er eigens für die Gäste gemacht hat, sei meterweit voll mit Schlamm. Der Aufzugschacht stehe unter Wasser. „Innerhalb von fünf Jahren mussten wir dreimal den Aufzug wechseln. Das ist jedes Mal mit hohen Kosten verbunden – und natürlich auch mit Einbußen, da die Gäste nicht jenen Standard erhalten, der ihnen zusteht“, sagt er. 

„Sind immer auf Kosten sitzen geblieben“
„Leider Gottes“ sei es so, dass er und seine Familie in diesen Angelegenheiten versicherungsmäßig nicht gut unterstützt worden sei. „Es ist sehr schwer, dass man da etwas erhält. Und auch von der öffentlichen Hand haben wir hier nicht allzu viel erhalten. Es wurden die Aufräumkosten zum Glück übernommen, aber bei den anderen Kosten sind wir immer auf den Kosten sitzengeblieben. Hier sprechen wir pro Schadensfall um die 80.000 bis 90.000 Euro“, erläutert Pranger. Dieses Mal werde der Schaden „wesentlich größer sein“. 

„Das ist für unseren Betrieb massiv bedrohlich“
Eines der Probleme sei der Gulli, der den Bach hinunterführe. „Er hat nicht die richtige Dimension, um bei Unwettern das ganze Wasser zu schlucken. Dadurch staut sich das immer wieder zurück und die Situation wird sich auch nicht ändern, wenn das nächste Mal ein Hochwasser kommt. Und das ist für unseren Betrieb massiv bedrohlich“, zeigt er auf, „es ist wirklich schwierig, hier optimistisch zu bleiben“.

Folgendes sei laut Pranger zu bedenken: „Es müssen massive – und keine oberflächlichen – Maßnahmen ergriffen werden. Gerade der Alfaiergraben wurde in den vergangenen Jahren ordentlich in Mitleidenschaft gezogen. Wir benötigen endlich eine längerfristige Sicherheit. Die Familien müssen endlich in Ruhe schlafen und leben können.“ 

Appell an die Politik
Er habe „glücklicherweise“ einen fleißigen, engagierten, gut ausgebildeten Nachfolger in Form meines Sohnes Alexander, der „mit vollem Herzen“ bei der Landwirtschaft und im Tourismus-Betrieb dabei sei und das alles liebe. „Solche Aspekte sind natürlich nicht sehr motivierend für die Zukunft, deshalb ist es wichtig, dass für alle Sicherheit geschaffen wird. Ich hoffe, dass die Politik und die Wildbachverbauung hier wirklich ein offenes Ohr haben und sie wirklich Lösungen schaffen, die Hand und Fuß haben sowie auf lange Sicht wirksam sind“, schildert Pranger. 

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