Einkaufen zu jeder Tageszeit - und das schneller und ganz ohne Personal. Auch in der Steiermark ist das kontaktloses Shoppen auf der Erfolgsspur. Doch nicht in jeder Handelssparte funktioniert’s.
Käsekrainer, Gulasch und Sauerkraut: Ausgeleuchtet liegen sie in ihrer schmalen Koje, bereit, per Knopfdruck direkt in Kundenhände zu fallen. „Unsere Fleischautomaten gehen besonders an Wochenenden sehr gut“, berichtet Brigitte Mooshammer. Kunden jeden Alters schätzen es, dass Produkte der Grazer Fleischerei jederzeit, schnell und großteils bargeldlos an drei Standorten in Graz gekauft werden können. Doch nicht nur in der Stadt funktioniert dieses Konzept, auch viele Bauernläden am Land verkaufen Nudeln, Eier und Milch auf diese Weise.
Selbst Pizza backen
Das bestätigt auch Maria Gaukel. Sie und ihr Mann eröffneten erst vor Kurzem ihre dritte „BistroBox“ als Franchise-Unternehmen in der Steiermark; in Hartberg steht ihre erste. Dort kann man sich seine Margarita selbst backen und nebenbei Snacks konsumieren. „Angesichts des Personalmangels in der Gastro braucht man hier kaum Mitarbeiter“, argumentiert die Steirerin. „Leerstehende Tankstellen werden durch Selbstbedienungs-Pizzerias reaktiviert“, nennt Gründer Haberl einen weiteren Vorteil.
Er sieht den Lockdown als Treiber des Trends zum kontaktlosen Einkaufen; die Vorzüge hätten nun viele erkannt. „Man ist es ja gewohnt, im Internet immer zu shoppen!“ Darauf hätte man reagiert. Zuwächse von bis zu 40 Prozent pro Jahr geben ihm recht.
Bier und Saft direkt vor die Haustür
Eine deutliche Steigerung bemerkten auch die Getränkeboten aus Graz - sie liefern Getränke innerhalb von 120 Minuten bis in die Abstellkammer: „Wenn Nachtlokale zu sind und Supermärkte früher schließen, ist Hochsaison“, weiß Florian Stadlober. Auch nach Corona geht es laut dem Grazer weiter: „In der Stadt gibt es immer weniger Autos. Viele wollen oder können auch einfach nicht so schwer schleppen!“ Alle Altersgruppen nützen das Service: „Die Party-WG genauso wie Familien und ältere Personen.“
Unpersönlich: Nicht für jede Sparte geeignet
Sporthändler Harald Scherz aus Wörschach sieht im unpersönlichen Einkauf keine Zukunft - zumindest nicht bei Sportartikeln. Der Geschäftsführer sieht das Modell „Click & Collect“ als reine Notlösung - persönlicher Kontakt sei für sein Geschäft essenziell: „Wegen unserer Beratung und der Produktqualität kommen Kunden auch von weit her zu uns.“ Ein zusätzlicher Online-Shop sei für ihn ebenso keine Option: „Diese Zweigleisigkeit ist ein Problem, als kleiner Anbieter zahlt sich das nicht aus.“
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