Tödliche „Schneehölle“

Amurtiger finden in Russland keine Nahrung mehr!

Ausland
12.12.2021 12:16

Extreme Schneemassen im äußersten Osten Russlands gefährden derzeit den ohnehin bedrohten sibirischen Tiger, auch Amurtiger genannt, die größte Wildkatze des Planeten. Wegen des ungewöhnlich tiefen Schnees könnten die Tiger und andere Wildtiere wie Rehe, Sikahirsche und Wildschweine kaum Nahrung finden, teilte die Umweltorganisation World Wildlife Fund for Nature (WWF) am Sonntag mit. Die „Schneehölle“ werde zur tödlichen Gefahr. Winterfütterungen für Huftiere sollen helfen, die Lage zu entspannen.

Schon zum Start der Wintersaison gebe es 50 bis 80 Zentimeter Tiefschnee in den tieferen Lagen, in den Bergen sei es mehr als ein Meter. Viele Tiere könnten diese dicke Schneedecke nicht durchbrechen. „Wilderer haben sich die Notsituation bereits zunutze gemacht und sind auf illegale Jagd gegangen“, sagte Markus Radday, Russland-Referent und Projektleiter beim WWF Deutschland. Er befürchtet auch, dass Konfliktsituationen mit Menschen zunehmen, weil die Tiger und andere Wildtiere auf der Suche nach Nahrung in besiedelte Gebiete vordringen könnten.

Konflikte befürchtet
Bereits jetzt stelle die örtliche Bevölkerung eine Zunahme der Aktivitäten der Großkatzen fest. Expertenteams überwachten etwa in den besonders betroffenen Regionen Chabarowsk und Jewrejskaja Oblast die Lage. Sie sollen helfen, Konflikte zu minimieren.

Brauchen zehn Kilo Fleisch täglich
Nach WWF-Angaben sollten die Tiger täglich um die zehn Kilogramm Fleisch fressen. Die Zahl der besonders streng geschützten und insbesondere von Wilderern bedrohten Amurtiger in Russland wird auf um die 540 Exemplare geschätzt. Sie leben vor allem in der Amur-Region im äußersten Osten Russland unweit der Pazifikküste.

Wilderern drohen bis zu vier Jahre Haft und hohe Geldstrafen im Fall einer illegalen Jagd auf die Tiere. Zuletzt fand die russische Polizei Ende November einen erschossenen Tiger in einem Wald der Region Primorje. Die Ermittler leiteten nach der Untersuchung der Schusswunde und der Munition ein Strafverfahren ein.

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