08.12.2021 11:00 |

Falscher ELGA-Eintrag

Mühsames Nachlaufen wegen Fehler in Impfzentrum

Schon öfter berichtete die „Krone“ von Lesern, die sich über Abläufe in Impfzentren ärgerten. Erneut hat sich nun ein Tiroler gemeldet, der in Wörgl seine Stiche erhalten hat. Durch einen Eintragungsfehler in der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA hat er jetzt Probleme, seinen Grünen Pass zu erhalten. Der zuständige Wörgler Impfkoordinator versichert: „Das ist ein ganz seltener Fall.“

Artikel teilen
Drucken
Kommentare
0

Der Herr (Name der Redaktion bekannt) bekam Anfang Oktober die erste Dosis Johnson & Johnson im Impfzentrum Wörgl. Mittlerweile wird auch für dieses Vakzin eine Auffrischung empfohlen, ab Jänner ist sie verpflichtend. Daher ließ sich der 52-Jährige ein zweites Mal mit Johnson & Johnson impfen. Allerdings wurde seine Impfung falsch im ELGA-System verbucht: nämlich als erste von einer Impfung (1/1) statt als zweite (2/2). Die beiden Zertifikate, die das beweisen, liegen uns vor.

Fehler kam nur zufällig ans Licht
Aufgefallen ist der Fehler durch Zufall: Um die Snow Card Tirol zu bekommen, muss man vollen Impfschutz nachweisen, was beim Tiroler auf dem Papier eben nicht der Fall war. Weder AGES noch Apotheke oder Hausarzt konnten die Eintragung ausbessern. Der Betroffene wandte sich erneut an das Impfzentrum. Gemeinsam mit seiner Frau, die das gleiche Problem hatte. Ihr konnte sofort geholfen werden, ihm nicht – obwohl sie vom gleichen Arzt geimpft wurden. Denn nicht die Ärzte tragen ins ELGA-System ein, sondern Helfer mit deren Zugangscodes. Daher ist nicht sicher, dass eine Impfung über das Profil des Arztes verbucht wird, der diese gespritzt hat.

So auch beim betroffenen Tiroler: Der Mediziner, über dessen Zugangsdaten die Eintragung erfolgt war, war nicht da. „Mir wurde gesagt, dass ich wiederkommen soll, wenn er da ist“, ärgert sich der Unterländer. Konkretes sei ihm nicht mitgeteilt worden. Wörgls Impfkoordinator Herbert Thaler dementiert das: „Wir haben nachgeschaut und ihm natürlich mitgeteilt, wann er erneut kommen soll.“

Zitat Icon

Wir sind Menschen, keine Roboter.

Herbert Thaler, Impfkoordinator Wörgl

Die Fehler bei der Eintragung bestreitet Thaler nicht. „Wenn man tausend Leute am Tag impft, kann das passieren. Wir sind Menschen, keine Roboter“, erklärt er. Die Fehlerrate sei aber sehr gering.

Falsche Chargen-Nummer geklebt?
Der Betroffene schildert auch, dass ihm bei der zweiten Impfung die falsche Chargen-Nummer auf das Impfkärtchen geklebt worden sei: „Das war von Pfizer statt von Johnson & Johnson.“ Das sei unmöglich, ist der Impfkoordinator sicher: „Man holt sich das Pickerl vom Patienten und dieser hat nur das eine mit. Es geht gar nicht anders, als das richtige draufzukleben.“ Drei bis vier Leute würden den Vorgang kontrollieren.

Mehrfach steht in diesem Fall Aussage gegen Aussage. Noch einen Aspekt hat uns der Tiroler geschildert: Angeblich hat im Gespräch mit der AGES eine Mitarbeiterin zu ihm gesagt, dass die Impfregeln in Tirol „sehr locker ausgelegt werden würden“.

explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).

Tirol