02.12.2021 14:00 |

Kolportierte 80.000 €

Top-Verdienst für Innsbrucker Tourismus-Obmann

Rund 80.000 Euro brutto an Gehalt jährlich werden für den Obmann des Tourismusverbandes Innsbruck und seine Feriendörfer kolportiert. Die NEOS machten die satten Gagen für Tourismus-Obleute zum Thema im Landtag.

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Schalten und walten wie er wollte konnte bis dato der Tourismusverbandsobmann in Innsbruck. Karl Gostner hatte diese Funktion zwölf Jahre inne. Eine lange Zeit, in der nur wenig über die Geschäfte des Verbandes im In- und Ausland nach außen gedrungen ist.

Geheimoperation Muttereralmbahn 
Transparenz? Fehlanzeige. Zuletzt wurde das deutlich sichtbar beim Verkauf der Muttereralmbahn an einen slowakischen Investor im Frühjahr dieses Jahres. TVB-Obmann Gostner war stets um Geheimhaltung bemüht, offiziell, um den Verkaufserfolg nicht zu gefährden. Die „Krone“ berichtete trotzdem ausführlich – und zog sich Ärger und Missfallen Gostners zu. Der Verkauf ging über die Bühne, obwohl (oder weil?) die „Krone“ berichtete.

Zuschauerrolle für die Stadt
Der Transparenzmangel zeigt sich auch daran, dass nicht einmal Innsbrucks Tourismusreferent Vize-BM Hannes Anzengruber im Vorstand vertreten war. Kraft seines Amtes sitzt zwar Georg Willi als der Bürgermeister der Landeshauptstadt im Aufsichtsrat. Die Entscheidungen fallen aber ganz woanders.

NEOS-Vorstoß im Landtag
Teure Obmannschaften in Tourismusverbänden - in Innsbruck werden 80.000 Euro brutto pro Jahr kolportiert - machten die NEOS im Landtag exakt vor einem Jahr zum Thema.

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Warum es neben Aufsichtsrat und Geschäftsführung noch zusätzlich bezahlte Obleute braucht, konnte mir in der Landtagsdebatte niemand erklären.

NEOS-Klubchef Dominik Oberhofer

„Warum es neben Aufsichtsrat und Geschäftsführung noch zusätzlich bezahlte Obleute braucht, konnte mir in der Landtagsdebatte niemand erklären“, sagt NEOS-Klubchef Dominik Oberhofer: „Die Argumente der politischen Mitbewerber gegen diesen Antrag, wie etwa ,das war schon immer so und das werden wir wegen dem Oberhofer jetzt nicht ändern’, waren auch nicht nachvollziehbar.“

Viele Funktionen Gerbers
Nachdem der neue Chef Mario Gerber wie berichtet zahlreiche Funktionen innehat, dürfte mit der Obmannschaft kein besonders hoher Zeitaufwand verbunden sein, so die Logik Oberhofers. „Denn die Verantwortung für das operative Geschäft liegt bei der Geschäftsführung und beim Aufsichtsrat. Die politische Einflussnahme auf Tourismusverbände verhindert transparente Entscheidungen und hat auch in der Vergangenheit schon mehrfach zu großen Problemen geführt“, sagt Oberhofer.

Mario Gerber wollte das Thema Gehalt oder Aufwandsentschädigung oder wie immer man das nennen will am Tag eins nach Amtsübernahme nicht kommentieren, kündigte aber an, die Sache prüfen zu wollen.

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