Pandemie vorbei?

Wiener „Covid-Zentrale“ baut fast 80 Jobs ab

Politik & Wirtschaft
09.10.2021 11:00

Ist die vierte Welle ein Hirngespinst von überbesorgten Politikern und Virologen? Der Wiener Gesundheitsdienst baut fast 80 Mitarbeiter ab, die in der Pandemiebekämpfung tätig sind. Eine wichtige Abteilung wird zum Zwerg geschrumpft. Die Beschäftigten werden umverteilt, etwa zur umstrittenen Einwanderungsbehörde.

Vom Sparstift betroffen ist das MA-15-Datenkompetenzzentrum. Die Abteilung ist in Town Town in Wien-Landstraße angesiedelt, also in der Schaltzentrale des Wiener Gesundheitswesens, und fungiert als Schnittstelle zwischen Corona-Laboratorien, Ärzten, Contact Tracern oder der AGES.

Verträge nicht verlängert
Die EDV-Einheit wurde 2020 gegründet, Mitarbeiter erhielten befristete Verträge. Diese laufen mit Jahresende aus und werden nicht verlängert. Die Betroffenen sind kürzlich darüber informiert worden. Sonja Vicht vom Gesundheitsdienst: „Die Pandemie ist nicht aus, aber sie ist regulierter. Die Beschäftigten sollen besser dort eingesetzt werden, wo sie gebraucht werden.“ Im konkreten Fall heißt das: Vier von 79 werden intern versetzt, 45 übernimmt die Magistratsstelle Gesundheitsrecht (MA 40). Der Rest soll in der skandalumwitterten Einwanderungsbehörde MA 35 unterkommen.

Zitat Icon

Das ist eine strategische Entscheidung. Die meisten Mitarbeiter sollen in anderen Magistratsstellen unterkommen.

Sonja Vicht, Wiener Gesundheitsdienst (MA15)

Impfprozess weiter schleppend
Die Einsparung an einer solchen Covid-Schlüsselstelle ist angesichts der aktuellen Lage dennoch erstaunlich. Täglich werden knapp 2000 Neuinfektionen in Österreich gemeldet. Das Durchimpfen der Bevölkerung geht nur schleppend voran.

Jetzt nahen Kälte und schlechtes Wetter. Im Vorjahr sind da die Zahlen explodiert. Im November hatten wir den dritten Lockdown. Stutzig macht, dass die MA 15 auf die „Krone“-Anfrage am Donnerstag zunächst ausweichend reagiert hat. Ein Betroffener spricht von 150 abgebauten Stellen.

Das wollte man anfangs weder bestätigen noch dementieren. Erst Freitag wurde klar: Es seien „nur“ 79 Posten, möglichst viele sollen bei der Stadt weiter beschäftigt bleiben.

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