Geschäftsleute erfreut

„Echter“ Einkauf statt Webshop in Wien im Aufwind

Wien
19.07.2025 16:00

Wiener kaufen wieder lieber in echten Geschäften als online. Doch auch das Internet sollten Wiener Händler nicht kampflos dem Ausland überlassen, fordert deren Obfrau.

Um fast zwei Milliarden Euro haben Wienerinnen und Wiener letztes Jahr im Internet Waren gekauft. Das ist mehr als ein Zehntel aller Ausgaben im Einzelhandel. Trotzdem freut sich Wiens Handelsobfrau Margarete Gumprecht über die neuen Zahlen – denn damit ist der Online-Anteil am Konsumkuchen das dritte Jahr in Folge gesunken.

Zahl kompletter Online-Verweigerer gestiegen
Nach den Covid-Jahren mit ihren Lockdowns als Einbahnstraße in Richtung Online-Handel lernen Menschen wieder die Vorteile des „echten“ Einkaufens schätzen, ist Gumprecht überzeugt: „Lokale Händler schaffen Erlebnisse und bauen Beziehungen auf, die weit über den bloßen Kauf hinausgehen und vom Online-Handel nicht ersetzt werden können.“ Tatsächlich haben sogar sechs Prozent der Wiener, die 2023 noch online eingekauft hatten, dem Online-Handel im letzten Jahr ganz den Rücken gekehrt.

(Bild: Diverse Fotografen honorarfrei)

Die kompletten Online-Verweigerer sind jedoch eine Minderheit. Sieben von zehn Wienern kaufen zumindest hin und wieder auch per Klick ein. Um sie sollten sich die Wiener Händler durch eigene Online-Angebote intensiver kümmern, findet Gumprecht. Der Online-Handel sei „gekommen, um zu bleiben“, so Gumprecht, und fast alle Kunden würden inzwischen spontan zwischen on- und offline entscheiden, „je nachdem, was einfacher und bequemer ist“.

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Menschen schätzen das persönliche Beratungsgespräch, möchten Produkte berühren, sehen oder riechen und sich direkt vor Ort von der Qualität überzeugen.

Margarete Gumprecht, Obfrau der Wiener Händler

Fünftel bestellt sogar Lebensmittel im Netz
Besonders einfach und bequem ist der Online-Kauf für Wiener offenbar bei Kleidung, Schuhen und modischen Accessoires: Hier fließt bereits fast die Hälfte aller Ausgaben an die Internet-Händler. In allen anderen großen Kategorien ist es rund ein Fünftel, sogar schon bei Lebensmitteln. Das Problem für die heimische Wirtschaft: Fast zwei Drittel der Online-Bestellungen fließen an die Riesen aus dem Ausland (siehe Grafik oben).

Ausländische Händler können vor allem deshalb mit niedrigen Preisen locken, weil sie sich nicht wie Wiener Geschäftsleute an zahlreiche Auflagen, Kontrollen und Sicherheitsstandards für ihre Produkte halten müssen – und noch dazu meistens die EU—Zollfreigrenze von 150 Euro pro Paket unterfliegen. „Diese Grenze gehört dringend und umgehend abgeschafft“, spricht sich auch Gumprecht für eine schon diskutierte neue „Packerlsteuer“ aus.

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