Am Sonntagabend erreichen die EuroSkills ihren Höhepunkt: Im Messe Congress Graz werden 48 Berufs-Europameister gekürt. Über 100 Juroren aus 19 Nationen saßen den 400 Teilnehmern drei Tage lang im Schwarzl-Freizeitzentrum im Genick. Die „Krone“ war auch am letzten Wettkampftag vor Ort.
Der letzte Ziegel wird zurechtgerückt, die Karotten werden noch am Teller platziert - ein letzter Feinschliff am Finaltag, der ausschlaggebend bei der Vergabe der Medaillen im Messe Congress Graz sein kann. Am dritten Wettbewerbstag der Europameisterschaften der Berufe in Graz waren neben den Fanklubs auch die über 100 Juroren aus 19 Nationen noch einmal gefragt.
„Man liest die Teilnehmer non-verbal, darf nicht mit ihnen reden. In der Früh und am Abend bespricht man Details, in den Pausen versucht man sie zu pushen oder sie an Dinge zu erinnern“, verrät der Juror und Betonbau-Experte Thomas Prigl. In jedem der 48 Bewerbe ist außerdem auf etwas anderes zu achten. Im Betonbau etwa müssen Bewehrungskörbe ganz genau gebunden werden, erklärt Prigl: „Bei uns hier ist das Millimeter-Arbeit. Auf der Baustelle kann man das gar nicht so genau umsetzen, demnach wären eigentlich alle hier Sieger.“
Bei den Rezeptionisten fließt unter anderem die Mimik und Gestik in die Bewertung ein. 1000 Punkte können maximal erreicht werden - jedoch erst ab 700 Punkten wird auch Edelmetall vergeben. Die Diskussionen können laut WorldSkills-Europe-Vizepräsident Stefan Praschl schon mal bis in die Nacht dauern.
Landeshauptmann und Ski-Star zu Gast
Der finale Wettbewerbstag mit Familien-Schwerpunkt zog nicht nur Kinder und Eltern, sondern auch einige prominente Gesichter, darunter auch Arbeitsminister Martin Kocher und Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, an. Der steirische Politiker, der selbst einmal Lehrling war, sieht in der Veranstaltung die Chance, den Lehrberuf aufzuwerten: „Die Stimmung bei den EuroSkills ist toll. Die wichtigste Botschaft ist, dass die Lehrlingsausbildung auch eine Möglichkeit zur Top-Karriere ist. Ein Handwerk erfordert große Leistungen.“ Auch Skifahrerin Nicole Schmidhofer war am Finaltag begeistert.
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