Der Großglockner ist für TV-Legende Sepp Forcher (90) weit mehr als der höchste Berg Österreichs. Es ist sein „Lebensberg“. Just hier präsentierte er nun sein neuestes Buch.
Losgelassen hat ihn der Glockner nie. Mehr als 30 Mal stand Sepp Forcher bislang auf dem 3798 Meter hohen Berg, das erste Mal bestieg er ihn im Oktober 1950. „Es hat geschneit, der Wind wehte und der Nebel raubte die Sicht. Ich war ganz allein“, erinnert sich die TV-Legende („Klingendes Österreich“). Als Lastenträger auf Almen und Berghütten war er derart widrige Bedingungen gewöhnt – und schaffte es dennoch auf den Gipfel. „Nachgeben war nie meine Stärke.“
Dieses und unzählige andere Erlebnisse im Gebirge hat der 90-Jährige nun niedergeschrieben. „Die Berge meines Lebens“ heißt sein neuestes Werk. Präsentiert hat Forcher sein Buch am Mittwoch auf der Franz-Josefs-Höhe – unterhalb des Großglockners und der Oberwalderhütte. Auf der Alm beim oberen Pasterzenboden arbeitete Forcher einst als Lastenträger. Auf der Oberwalderhütte lernte Forcher auch seine Ehefrau Helli kennen. Beide sind mittlerweile seit 1956 verheiratet. „Wir haben so viel gestritten. Aber das Versöhnen danach hat uns zusammen geschweißt“, sagt er.
Die Eheringe kommen direkt aus dem Gebirge
Eng mit der Liebe seines Lebens ist ein Bergsteiger-Erlebnis in den Dolomiten verknüpft. Nachzulesen ist auch dies in seinem Buch. Forcher war mit einem Ärzte-Ehepaar auf einer Kletter-Tour, fand im alpinen Gelände einen goldenen Ring. Dieser wurde eingeschmolzen, so wurden daraus zwei Ringe. „Unsere Eheringe. Wir tragen sie heute noch“, sagt Forcher.
Freunde und Wegbegleiter lauschten dieser und anderen Anekdoten bei der Buchpräsentation. Landeshauptmann Wilfried Haslauer war ebenso vor Ort wie die Starköche Rudolf und Karl Obauer, Ski-Legende Annemarie Moser-Pröll und Moderator Herbert Gschwendtner. Niederösterreichs früherer Landeschef Erwin Pröll führte durch die Präsentation. Er und Sepp Forcher sind seit vielen Jahren eng befreundet. „Lauter vertraute Gesichter sind heute mit dabei“, freute sich die TV-Legende.
Nur das allervertrauteste Gesicht fehlte an diesem Mittwoch. Ehefrau Helli. „Sie liegt im Bett. Kann es nicht mehr verlassen. Aber geistig ist sie noch voll da“, sagte Forcher wehmütig.
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