Orang-Utans in Gefahr

Letzte Rückzugsorte der Menschenaffen bedroht

Ausland
19.08.2021 07:30

Der 19. August ist der internationale Tag der Orang-Utans. Die Menschenaffen leben in den Wäldern auf den Inseln Sumatra und Borneo. Doch alle drei Arten sind bedroht, denn ihr Lebensraum fällt gigantischen Palmölplantagen zum Opfer. Zehn Fußballfelder wurden seit Anfang des Jahres im wichtigsten Orang-Utan-Habitat Sumatras zerstört. Die letzten Zufluchtsorte der sozialen und intelligenten Tiere stehen vor der Zerstörung.

90 Prozent ihrer Zeit verbringen die „Waldmenschen“ (so die Übersetzung von Orang-Utan) in den Bäumen. Sie schwingen von Ast zu Ast, schlafen in Nestern aus Ästen und nutzen die Blätter zum Schutz vor Regen. Doch diese Bäume werden immer weniger, ihr Lebensraum zunehmend kleiner. Für Palmöl zerstören Konzerne einen der letzten Rückzugsorte der Menschenaffen.

Die Plantagen befinden sich im Leuser-Ökosystem - eines der letzten Gebiete mit fast noch intaktem Regenwald auf Sumatra. Das Leuser-Ökosystem gehört zu den artenreichsten Regionen der Welt - und ist einer der letzten Orte, wo Orang-Utans, Tiger, Elefanten und Nashörner zusammenleben. Doch für Palmölplantagen wird das wertvolle Gebiet vernichtet. Seit Anfang 2021 wurden dort alleine sieben Hektar Wald gerodet - eine Fläche so groß wie zehn Fußballfelder.

Alle Orang-Utan-Arten bedroht
Alle Arten der Menschenaffen sind inzwischen in ihrem Bestand bedroht: Zwischen 1999 und 2015 sind die Bestände auf Borneo um 50 Prozent zurückgegangen. Auf der Insel Sumatra sind schätzungsweise nur noch einige tausend Orang-Utans am Leben. Von den erst 2017 entdeckten Tapunili-Orang-Utans sind nur noch 800 vorhanden.

Palmölgewinnung als Gefahr

Palmöl kommt in fast jedem zweiten Produkt weltweit im Supermarkt vor - von Schokolade über Tiefkühlgerichte bis hin zur Seife. Ein Großteil wird für Agrotreibstoffe verwendet. Zwischen 2010 und 2020 schrumpften die Wälder Indonesiens aufgrund des großen Bedarfs jährlich um 753.000 Hektar. 

Verantwortung auch in Europa gefragt
Die Europäische Union hat 2019 fast 7,3 Millionen Tonnen Palmöl importiert und gehört damit zu den größten Palmöl-Importeuren weltweit.Dieses Jahr will die EU-Kommission noch ein neues EU-Gesetz für globalen Waldschutz vorschlagen, mit dem Rohstoffe und Produkte aus Waldzerstörung nicht auf den EU-Markt kommen. Greenpeace setzt sich für ein starkes Gesetz ein, das auch für Palmöl gilt und so zum Schutz der Orang-Utans beiträgt.

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