Attentat vermutet

Falsche Übersetzung löst Alarm in Flugzeug aus

Ausland
16.08.2021 11:32

Ein Übersetzungs-Tool hat für ein schwerwiegendes Missverständnis kurz vor dem Start eines Flugzeugs von Frankfurt nach Mexiko gesorgt: Weil andere Passagiere einen geplanten Selbstmordanschlag vermuteten, als vier Inder in der Maschine noch Nachrichten verschickten, wurde der Flug abgebrochen und das Fahrzeug ergebnislos mit Sprengstoff-Spürhunden durchsucht. Die Fluggäste, die den Alarm ausgelöst hatten, hatten die Botschaften von den Handys der Verdächtigen abfotografiert und mit einem Online-Übersetzungstool ins Französische übersetzt - dabei sei es zu der dramatischen Fehlinterpretation gekommen.

Neue Technologien, die wir dank des Smartphones und des Internets in der Hosentasche ständig mit uns führen, bringen uns im Alltag sehr viele Erleichterungen. Doch blind vertrauen sollte man den Informationen, die wir so gewinnen können, jedoch nicht, wie ein Vorfall vom Flughafen Frankfurt vom Wochenende zeigt.

Nachrichtentexte von Verdächtigen wurden per Handy übersetzt
Mehreren Passagieren waren vier Inder am Samstag an Bord einer Lufthansa-Maschine nach Cancun verdächtig vorgekommen, die kurz vor dem Start noch Nachrichten schrieben. Die suspekten Texte auf den Handys wurden schließlich abfotografiert und durch ein Übersetzungs-Programm gejagt - dabei sei es zu einem „fatalen Missverständnis“ gekommen, so die Polizei.

Die Fluggäste hatten danach die Befürchtung, dass die vier Männer Selbstmordabsichten haben könnten - ein Großteil der Passagiere sei darauf sehr verunsichert gewesen. Dass die Inder nur leichtes Handgepäck bei sich hatten und verteilt in der Maschine gesessen wären, habe zudem die Spekulationen angeheizt.

Quartett hatte „lediglich“ gefälschte Papiere bei sich
Die anschließende Suche mit Spürhunden verlief ergebnislos, bei der vorläufigen Verhaftung der vier Verdächtigen leistete jedoch einer von ihnen Widerstand. Bei der Einvernahme stellte sich schließlich heraus, dass die Inder mit gefälschten Papieren über Mexiko in die USA einreisen wollten. Gegen das Quartett wurden ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstoßes gegen das Luftsicherheitsgesetz eingeleitet, sie müssen sich außerdem wegen mutmaßlicher Urkundenfälschung verantworten. Der Flug nach Mexiko konnte am Samstag nicht mehr durchgeführt werden.

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