Wegen Parkpickerl

Neue Forderung nach Straßenbahnlinie bis Schwechat

In die heimische Verkehrsplanung kommt Bewegung: Wie berichtet, strich Ministerin Leonore Gewessler nun das erste große Schnellstraßen-Projekt und zementierte damit den Paradigmenwechsel im grünen Ressort ein, der mit dem „Tausch“ der Waldviertelautobahn gegen ein milliardenschweres Öffipaket begonnen hatte.

Die aktuelle Entscheidung gegen den Ausbau der A 3 bis zur Grenze im burgenländischen Klingenbach gibt nicht nur den Gegnern von Schnellstraßen – wie etwa im Zuge der S 34 bei St. Pölten – neue Hoffnung. Auch die Verfechter von Öffis wollen die Gunst der Stunde nun für die Durchsetzung ihrer Projekte nutzen. So auch in Schwechat, wo die örtlichen Parteikollegen der Ministerin am Montag für eine Verlängerung der Wiener Straßenbahn eintraten.

„Durch das flächendeckende Parkpickerl in ganz Wien ab März 2022 entsteht ein enormer Druck auf die Bezirke an der Stadtgrenze“, so der Schwechater Stadtrat Simon Jahn. Gemeinsam mit grünen Kameraden aus Wien, Heidemarie Sequenz und Andreas Fritsch, präsentierte er deshalb ein neues Konzept für die Braustadt: „Wir müssen uns die Frage stellen, wie bewegen wir die Menschen innerhalb von Schwechat und wie bringen wir sie in die Stadt? Die Straßenbahnlinie 72 bis nach Schwechat zu verlängern, ist schon eine lange Forderung der Grünen aus Simmering und Schwechat. Ein Baubeginn mit 2022 ist möglich, 2025 könnte sie dann in Betrieb gehen.“

Und auch an die ÖBB gibt es einen Appell: Der Takt der S 7 müsse von derzeit alle 30 auf 15 Minuten verdichtet werden.