Symptome vielfältig

Hospitalisierte häufiger von Long Covid betroffen

Leben
06.08.2021 09:21

Bei 39 bis 72 Prozent der stationär aufgenommen Corona-Patienten treten ein bis drei Monaten nach einer Infektion Long-Covid-Symptome auf. Schwere Covid-19-Verläufe gehen den Studien zufolge häufiger mit Long Covid einher. Unter den ambulant behandelten Erkrankten sind es mit fünf bis 36 Prozent deutlich weniger. Zu den häufigsten Symptomen unter Patienten gelten Erschöpfung, Kurzatmigkeit und Kopfschmerzen. 

Das ergab die Auswertung von 28 Studien durch das Austrian Institute for Health Technology Assessment (AIHTA) zusammen mit dem Belgian Health Care Knowledge Center (KCE).  „Schwere Covid-19-Verläufe gehen den Studien zufolge häufiger mit Long Covid einher“, so Studienleiterin Sarah Wolf. Selbst nach über sechs Monaten berichteten noch bis zu 60 Prozent der ehemals hospitalisierten Patienten über Müdigkeit, Erschöpfung, kognitive Beeinträchtigungen und/oder Atemwegsprobleme; in der Gruppe der ambulant behandelten Fälle traf diese Symptomatik auf 13 bis 25 Prozent zu.

Bandbreite der Symptome groß
Zu den häufigsten Symptomen unter Long-Covid-Patienten zählten bis zu drei Monate nach dem Beginn der akuten Infektion mit dem Erreger SARS-CoV-2 Müdigkeit/Erschöpfung mit 16 bis 98 Prozent, gefolgt von Kurzatmigkeit (zehn bis 93 Prozent) und Kopfschmerzen. Von Brustschmerzen waren zwischen zehn und 86 Prozent betroffen, kognitive Schwierigkeiten hatten je nach Studie zwischen vier und 89 Prozent der Probanden. Nach drei bis sechs Monaten zählten Müdigkeit/Erschöpfung (16 bis 78 Prozent) und kognitive Beeinträchtigungen (13 bis 55 Prozent) zu den häufigsten Symptomen.

Zwölf Studien untersuchten mögliche Risikofaktoren
Die Ergebnisse von sechs Arbeiten deuten darauf hin, dass das „weibliche Geschlecht“ die Entstehung von Long Covid möglicherweise begünstigt. „Die genauen Ursachen und Risikofaktoren, welche zur Entwicklung von Long-Covid-Symptomen führen“, seien derzeit jedoch nicht bekannt. „Aufgrund der großen Vielfalt unterschiedlichster Symptome ist anzunehmen, dass mehrere Ursachen miteinander verwoben sind“, heißt es in dem Bericht. Auch ein höheres Alter der Patienten erhöhe nicht per se die Wahrscheinlichkeit, an Long-Covid zu erkranken.

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Der Unterschied der Erkrankungshäufigkeit zwischen Männern und Frauen könnte aber auch andere Gründe als das biologische Geschlecht und die damit im Zusammenhang stehende Immunantwort haben. So ist etwa bekannt, dass es geschlechterspezifische Unterschiede im Gesundheitsverhalten gibt, wonach Frauen in Umfragen beispielsweise häufiger einen schlechteren Gesundheitszustand angeben als Männer.

Forscher des AIHTA

Patienten mit schweren Verläufen, die künstlich beatmet werden mussten, haben laut der Metaanalyse ein erhöhtes Risiko, Long-Covid-Symptome zu entwickeln. Dabei könnten mögliche Organschäden durch die intensivmedizinische Behandlung die Ursache sein.

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(Bild: kmm)



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