Menschen retten

Kärntens Feuerwehr trainiert Bergsteiger-Techniken

Bergkrone
13.07.2021 17:00

Was verbindet das Bergsteigen und die Feuerwehr? - Die Seiltechniken des Kletterns! Sie werden von den Florianis bei Menschenrettung und zur Absturzsicherung eingesetzt.

Schneereiche Winter haben gezeigt, wie wichtig es ist, dass Feuerwehrmänner sich im Einsatzfall selbst sichern können. Etwa beim Abschaufeln von Dächern, wo Kameraden zuvor oft ungesichert für die Allgemeinheit geschuftet haben. Kärntens Feuerwehrschule hat darauf reagiert: Schulleiter Klaus Tschabuschnig sowie Brandinspektor Sascha Fercher entwickelten die MRAS-Ausbildung, was für Menschenrettung und Absturzsicherung steht.

Fünfmal pro Jahr findet diese zweitägige Spezialausbildung auf dem Schulungsgelände in Klagenfurt statt. Sascha: „Wir bilden dabei natürlich keine Alpinisten oder Bergretter aus. Bei uns lernen die Kameraden vielmehr, wie man sich im Einsatz selbst sichern kann, etwa auf Dächern oder bei Unfällen, wo zum Beispiel ein Auto im steilen Gelände abzustürzen droht.“ Die Ausrüstung wurde dabei so einfach wie möglich gehalten. Ein herkömmlicher Fünfpunkt-Industrieklettergurt, Seilrolle, Abseilachter, Karabiner, Bandschlingen, Reepschnur - und fertig. „Einfache Mittel, die sicher zum Bedienen sind“, so der Brandinspektor.

Auch bei Waldbränden, die gerade in den heißen Sommermonaten immer und überall ausbrechen können, kommt das Know-how der MRAS-ausgebildeten Feuerwehrmänner zum Einsatz. „Oft liegen die Brandherde im steilen, unwegsamen Gelände, dann sichern diese Feuerwehrmänner ihre Kameraden, die mit dem Löschen der Flammen beschäftigt sind, oder errichten Seilgeländer, damit ein Absturzgelände sicher und gefahrlos überwunden werden kann“, erklärt der erfahrene Feuerwehrmann, während er der „Bergkrone“ die einzelnen Ausbildungsstationen zeigt.

Dazu zählt auch die Knotenlehre. „Achter, Mastwurf, HMS, Prusik und den Butterfly müssen die Kameraden binden können.“ Gastausbildner Richard „Richi“ Werdinig von der Hauptfeuerwache Villach zeigt´s vor. Vor allem bei der Menschenrettung zählt jede Minute, und die Florianis lernen auch, wie man im Einsatzfall improvisiert. Ein Anschlagpunkt, also wo man ein Seil zur Absturzsicherung befestigen kann, kann auch die Felge eines Feuerwehrautos sein oder ein Türstock.

„Was alles möglich ist und was nicht, zeigen wir den Kameraden“, schildert Sascha. Die interessierten und sichtlich voll motivierten Feuerwehrmänner sind unter strikter Einhaltung der 3G-Corona-Regeln mit Begeisterung dabei. Schließlich lernen sie auch, das aktive und passive Abseilen und wie man Personen etwa aus Schächten befreit und mit welchen einfachen Mitteln man ein Dreibein samt Flaschenzug aufbauen kann. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Sascha: „Es muss einfach nur sicher und effizient sein!“

Schulleiter Klaus Tschabuschnig: „Der zweitägige MRAS-Kurs stellt erst den Beginn der Ausbildung dar, denn es ist wichtig, dass sich die Kameraden laufend mit den Seiltechniken und der Knotenlehre beschäftigen, damit sie im Einsatzfall wissen, was zu tun ist, um Menschenleben zu retten.“

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