Neo-Boss Markus Plazer

„Handball sollte noch mehr in die Öffentlichkeit“

Sport-Mix
08.07.2021 06:05

Mit dem stellvertretenden Landespolizeidirektor von Kärnten hat Österreichs Handballbund ein neues „Wachorgan“ als Nachfolger des im Jänner verstorbenen Langzeit-Bosses Gerhard Hofbauer. „Er war ein einigender Mensch“, lobt Markus Plazer, 59, seinen früheren Chef, der die Geschicke der erfolgreichsten Mannschaftssportart Österreichs 25 Jahre leitete. Und er ergänzt: „Handball sollte noch mehr in der Öffentlichkeit stehen!“

In Hofbauers Ära qualifizierten sich Österreichs Herren seit 2010 neunmal (!) für eine Endrunde einer WM oder EM (so auch für die folgende im Jänner 2022 in Ungarn und der Slowakei), zuletzt zogen die Damen mit der völlig unerwarteten WM-Teilnahme 2021 nach. Plazer war früher selbst aktiver Handballer. „Ich habe als rechter Flügel angefangen, bin dann Kreisläufer gewesen und war am Schluss im Tor“, erinnert er sich an seine Zeit beim damaligen Zweitligisten SVVW Klagenfurt. Dessen damaliger Chef war Günter Pfeistlinger, der spätere Sportwart beim ÖHB, sieht Plazer für das höchste Amt im Handball geschaffen: „Markus war schon immer über alles erhaben. Ich bin schon stolz über seinen Werdegang!“

Plazer gehört seit 2012 dem Berufungsgremium des Europäischen Verbands an, hat sich als Funktionär international einen Namen gemacht. „Handball sollte noch mehr in der Öffentlichkeit stehen. Man sieht bei einer EURO, welche Begeisterung der Sport auslösen kann“, spricht Platzer die Außenwirkung heimischer Großereignisse (EM 2010 und 2020) an. „Auch wenn Österreich ein kleines Land im Handball und im Halbamateurbereich unterwegs ist, sollten wir nicht beim bisherigen Ziel, bei einem Großereignis über die Vorrunde hinauszukommen, stehen bleiben!“

Eine Strukturreform wurde mit der Trennung von Spitzen- und Leistungssport eingeleitet. Der ehemalige Teamspieler Markus Pichler steht dem Spitzensport vor, die Tiroler Grünen-Politikerin Ingrid Felipe nimmt sich dem Breitensport an. Schiedsrichter-Chef Christian Kaschütz wurde mit dem neu geschaffenen Amt für Organisation und Veranstaltung betraut. Platzer rückt das Thema ‘Sportstätten‘ in den Vordergrund. „Es gibt Sportanlagen, die wir nicht nützen können!“ Einen positiven Ausblick darf man auf 2024 richten, wenn auf dem Gelände des Dusika-Stadions eine Ballsporthalle für 3000 Zuschauer entsteht. Die wäre nach Vorbild des Grazer Sportparks die geeignete Heimstätte für die Nationalteams.

Sein Credo
Zurück zu Plazer: Das Credo des Kärntners, der aus beruflichen Gründen in Klagenfurt verweilen wird: „Je höher man hinaufkommt, desto mehr muss man delegieren!“ Von der Aufstockung der Handball-Liga-Austria auf zwölf Klubs ist er nicht überzeugt. „Aber ich mache das, was die Mitglieder mehrheitlich wollen. Was ich persönlich bevorzuge, ist nicht entscheidend!“ Wichtig sei sich mit dem großen Problem der Pandemie auseinanderzusetzen. „In dieser Zeit sind viele Jugendliche abgesprungen, da gilt es zu evaluieren!“

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(Bild: KMM)



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