Opfer von Steinschlag

„Mit so einem Unglück hätte ich nie gerechnet“

Tirol
04.07.2021 08:00

Vor einem Monat wurde Dana Litterst (35) am Fußweg nach Maria Brettfall im Tiroler Zillertal bei einem Steinschlag schwer verletzt. Die Freude am Wandern will sie sich aber nicht nehmen lassen.

Offener Bruch der Elle und Speiche am rechten Unterarm, Rissquetschwunden, Abschürfungen, blaue Flecken: Einige „Andenken“ nahm die gebürtige Thüringerin, die seit vielen Jahren in Maurach lebt, von diesem Familienausflug von Strass zur Wallfahrtskirche Maria Brettfall mit heim. „Aber zum großen Glück traf mich der Stein nicht am Kopf und es bleiben keine Schäden zurück“, erzählt die zweifache Mutter der „Krone“.

Gemeinsam mit Ehemann Christian (38) sowie den beiden Kindern Jan-Luca (5) und Leon Alexander (9 Monate) spazierte sie am Fronleichnamstag hinauf zu der Wallfahrtskirche mit Gasthaus. Der Ausflug hatte einen besonderen Grund: „Wir züchten norwegische Waldkatzen und wollten eine Katze, die wir den Wirtsleuten dort verkauft hatten, besuchen“, erzählt Dana Litterst.

Felssturz passierte bei Kreuzwegstation 7
Freilich: Die Mieze namens „Erja“ befand sich auf „Tour“, sodass die Familie gleich wieder – und nach kurzer Visite in der Wallfahrtskirche – den Rückweg antrat. Dann nahm das Schicksal auf Höhe der Kreuzwegstation Nummer 7 seinen Lauf. Christian ging mit dem schlafenden Leon Alexander in der Rückentrage etwas voraus, Jan-Luca, der sich bei der Mutter befand, lief kurz nach vorne, um seinen Vater etwas zu fragen.

„In dem Moment hörte ich über uns etwas knacken und sah einen Stein im Wald herabrollen“, erinnert sich Christian Litterst. „Lauf, lauf!“, rief er zurück zu seiner Frau. Zu spät ...

Der Stein traf Dana am rechten Unterarm und brachte sie zu Sturz. „Zum Glück erwischte er mich nicht am Kopf“, sagt die 35-Jährige. Schutz bot ihr der Rucksack, der während des Sturzes den Kopf bedeckte.

Sofort waren helfende Augenzeugen zur Stelle. „Sie brachten mich zu einer Bank, eine Frau aus Rotholz – zufällig eine Krankenschwester – hielt meinen Arm und redete mir gut zu“, erzählt das Opfer. „Die rechte Hand fühlte sich fast an wie Pudding“, erinnert sich Christian Litterst. Die Einsatzkräfte transportierten Dana hinab ins Tal, der Hubschrauber flog sie ins KH Kufstein. Operation und zwei Tage Aufenthalt im Krankenhaus folgten.

Demnächst Rückkehr zur Unfallstelle
„Ich hätte auf diesem Wanderweg nie mit so einem Unglück gerechnet“, sagt Dana Litterst. Künftig auf Ausflüge in die Berge verzichten will die Familie natürlich nicht. Auch zum Unglücksort wird man wieder kommen, um den Unfall aufzuarbeiten. „Am Anfang wird es halt etwas komisch sein“, meint die 35-Jährige.

Stichwort „komisch“: Die Katze auf Maria Brettfall kehrt üblicherweise immer erst abends von ihren Streifzügen zurück. Am Fronleichnamstag war „Erja“ hingegen schon am frühen Nachmittag, rund fünf Minuten nach dem Unglück, daheim. „Katzen haben eben einen siebten Sinn“, orakelt Dana Litterst.

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