Spektakuläre Bergung

Italienische Familie mit Baby aus Bergnot gerettet

Kärnten
27.06.2021 07:58

Eine italienische Familie - vier Erwachsene und drei Kinder im Alter von fünf und 3,5 Jahren sowie acht Monaten - musste am Samstag vom Polizeihubschrauber Libelle FLIR aus steilem Gelände ausgeflogen werden. Die Bergung war spektakulär, denn die erschöpften Wanderer wurden nicht mittels Seil ausgeflogen, sondern der Pilot blieb im Schwebeflug und ließ die Familienmitglieder mithilfe des Operators einsteigen. Die Familie hatte sich im Nassfeldgebiet in Kärnten im Bereich der sogenannten Cantinscharte verstiegen und war nicht mehr weitergekommen.

Die vier Erwachsenen mit zwei Kindern und einem Säugling waren am Samstag gegen 12 Uhr zu einer Wanderung im Nassfeldgebiet von der Winkelalm (Italien) in Richtung Roßkofel bei Hermagor aufgebrochen. Im Bereich der sogenannten Cantinscharte in einer Seehöhe von etwa 1800 Metern geriet die Familie in steiles Gelände mit Restschneefeldern und musste den Notruf absetzen. „Das war grob fahrlässig“, betont Pilot Klaus Jäger, der die Meisterleistung mit dem Polizeihubschrauber Libelle FLIR vollbrachte. Er kann nur ungläubig den Kopf schütteln, wie man mit zwei älteren Menschen, zwei Kleinkindern und einem Säugling im Tragetuch in dieses Gelände klettern kann.

Im Schwebeflug Familie gerettet

„Es ist ein Glück, dass die Familie nicht abgerutscht ist. Der Vater mit dem Säugling hing zwischen zwei Schneefeldern fest, die anderen hingen etwas weiter oben fest“, berichtet Jäger. Er musste sich mit dem Polizeihubschrauber Libelle FLIR im Schwebeflug an die steile Stelle herantasten, dann Operator Horst Wohlgemuth aussteigen lassen, damit er die Familie auf das Einsteigen vorbereiten konnte. Der riskante Bergungsflug musste mehrmals durchgeführt werden. „In der Libelle FLIR gibt es nicht so viel Platz wie im anderen Polizeihubschrauber, der gerade in Salzburg im Einsatz war“, erklärt Jäger. Zuerst konnte der Vater mit einem Kleinkind und dem Säugling ausgeflogen werden, dann die Mutter mit einem Kleinkind und zum Schluss die älteren Italiener und zuguterletzt musste ich dann noch meinen Operator abholen“, erzählt der erfahrene Pilot, der erst vor kurzem die Kufenbergung an der Drau durchgeführt hatte.

„Das war grob fahrlässig“

Der riskante Bergungsflug wird der italienischen Familie verrechnet. „Man kann nicht mit Kleinkindern und einem Säugling in ein solches Gelände steigen. Das war grob fahrlässig“, schüttelt Jäger noch immer den Kopf. Die Familie könne froh sein, dass nichts passiert ist und die Bergung mit dem Polizeihubschrauber so schnell durchgeführt werden konnte. „Vor allem die Kinder waren total erschöpft. Wie kann man so etwas tun. So etwas haben wir noch nie erlebt“, betont der erfahrene Pilot.

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