OLG-Präsidentin

„Justiz will unabhängig und in Ruhe arbeiten“

Das Oberlandesgericht (OLG) in Wien steht ab 1. November unter weiblicher Führung. Katharina Lehmayer (57), derzeit noch Präsidentin des OLG Linz, wurde – wie berichtet – mit der Leitung betraut. Im „Krone“-Interview pocht sie auf die Unabhängigkeit der Justiz.
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„Krone“: Wieviele Bewerber gab es für die Leitung des Oberlandesgerichts (OLG) Wien?
Katharina Lehmayer: Es gab erstmals drei Frauen. Mein Vorteil war, dass ich die Funktion ja in Linz ausübe und dadurch Erfahrungsvorsprung habe.

Wofür werden Sie ab Herbst am OLG Wien zuständig sein?
Für den Sprengel Wien-Niederösterreich-Burgenland. Es gibt dort große Spezialgerichtshöfe wie das Handelsgericht Wien oder das Landesgericht für Strafsachen Wien. Eine Fülle spannender Herausforderungen erwartet mich.

Wo wird denn Ihr neues Büro sein?
Im Justizpalast. Ich nehme ein moderne Kunstwerk mit, das momentan hier in meinem Büro im OLG Linz hängt. Und drei Gemälde von meinem Großvater, dem oberösterreichischen Maler Anton Lutz, übersiedeln.

Seit dem Ibiza-Video und dem Untersuchungsausschuss gab es immer wieder Attacken auf die Justiz. Alle vier Gerichtspräsidenten von Österreich, auch Sie, weisen die Angriffe schärfstens zurück. Was brachte das Fass zum Überlaufen?
Die Summe an öffentlichen Äußerungen und an die Öffentlichkeit gekommene Chatverläufe. Unser Anliegen war „Stopp“ zu sagen. Wir wollen unabhängig und in Ruhe arbeiten. Das Vertrauen in die Justiz darf nicht aus parteipolitischen oder populistischen Gründen in Frage gestellt werden. Ein Rechtsstaat ist ein wesentliches Element der Demokratie.

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