Proteste im Ort

Ex-Ortschef plant im Idyll eine Kompostieranlage

In Neukirchen stoßen die Pläne für eine Kompostieranlage auf Widerstand. Das Projekt wollen Ex-Bürgermeister Franz Zeilinger und Firmenpartner Florian Pimmingstorfer (r.) realisieren.(Bild: PZ-Kompost)

Knapp fünf Jahre nach seinem Rücktritt als Bürgermeister sorgt Franz Zeilinger (ÖVP) in Neukirchen an der Vöckla wieder für Gesprächsstoff. Der 57-Jährige plant im Naherholungsgebiet der Gemeinde auf einer idyllischen Waldlichtung, dem „Schneeweiß’n Gstockat“, die Errichtung einer Kompostieranlage.

Gegen eine Kompostieranlage in Neukirchen an der Vöckla formiert sich Widerstand. Protestiert wird gegen die Versiegelung der Hälfte der rund drei Hektar großen Lichtung, die Zerstörung malerischer Geh- und Wanderwege und die Erhöhung des Verkehrsaufkommens im gesamten Ortsgebiet. 

Keine Selbstabholung
Hinter dem Projekt steckt Ex-Bürgermeister Franz Zeilinger: „Mir ist klar, dass wir nicht nur Freunde haben.“, ist er vom Gegenwind wenig überrascht. Er hält aber dagegen: „Wir planen die Anlage weit weg von Anrainern. Es ist auch nicht vorgesehen, dass es eine Selbstabholung in kleinen Mengen geben wird. Damit wollen wird den Verkehr so gering wie möglich halten. Das habe ich auch mit den Jägern vereinbart. Der Wanderweg bleibt erhalten.“

Standort schon gepachtet
Zur Standortwahl sagt er: „Kompostieranlagen müssen windgeschützt sein. Diese Aufgabe erfüllen Sträucher oder Bäume. Wir haben uns sieben andere Flächen angeschaut. Die Lichtung hat sich als beste Variante erwiesen.“ Das Grundstück hat Zeilinger, der bereits eine kleinere Kompostieranlage betreibt, schon länger gepachtet. Es gehört einem Nachbarn.

Land prüft
Ob die umstrittene Anlage von den Behörden grünes Licht bekommen wird, ist noch unklar. Der Akt liegt beim Land zur Prüfung vor. „Als Gemeinde haben wir damit derzeit noch nichts zu tun. Das könnte erst bei Umwidmungsangelegenheiten der Fall werden“, findet Bürgermeisterin Adelheid Fellinger (ÖVP) den Standort durchaus gut gewählt. „Wichtig ist, dass es für die Anrainer keine Geruchsbelästigung gibt“.

Kleine Lagerhalle geplant
Derzeit ist die Lichtung als Grünland ausgewiesen. Zeilinger geht davon aus, dass er um eine Sonderwidmung ansuchen wird müssen. „Ich habe aber nur den Bau einer kleinen Lagerhalle vor.“