Tiroler Weg in Gefahr

Neue Chaletdörfer trotz Perspektivenwechsel

Tirol
16.06.2021 11:00

Allein der Marktführer auf dem Gebiet der Chaletdörfer plant in Tirol neun neue Projekte. Die Grünen erkennen darin einen Widerspruch zum „Tiroler Weg“, mit dem ein Perspektivenwechsel im Tourismus eingeläutet werden soll.

Ungebrochen ist der Boom bei Chaletdörfern in Tirol. „Wenn alleine der Marktführer in den kommenden Jahren in Tirol neun Projekte plant, muss man deutlich sagen, dass das nicht mit dem jüngst im ,Neuen Tiroler Weg’ präsentierten Perspektivenwechsel zusammenpasst“, erklären der Grüne Tourismussprecher LA Georg Kaltschmid und der Grüne Wohnsprecher LA Michael Mingler.

Kriterien nicht erfüllt
Sie sehen die Entwicklung kritisch. Denn bei vielen Chalets seien nach wie vor „undurchsichtige Investorenmodelle“ die Regel, was in zweierlei Hinsicht problematisch sei: „Einerseits bleibt die Wertschöpfung nicht in der Region, sondern fließt über intransparente Wege zu vermögenden Investoren. Andererseits beherbergen Chaletdörfer auch die Gefahr zukünftiger Freizeitwohnsitze. Neue Wege im Tourismus zu gehen, bedeutet für uns, Naturverträglichkeit, Wertschöpfung und hochqualitative Arbeitsplätze. Kein einziges dieser Kriterien wird beim exzessiven Ausbau von Chalets erfüllt.“

Betongold entzieht Wohnraum
Zudem komme es bedingt durch massiven Ausbau von Chalets als „Betongold“ häufig zu einem Entzug von wertvollem Wohnraum: „Beispiele wie der Pinzgau in Salzburg, wo immer mehr Baugründe der Realisierung von Luxusprojekten zum Opfer fallen, sollten uns eine Warnung sein. Dort führt der Chalet-Boom zu einer regelrechten Explosion der Grundpreise, weil alles aufgekauft wird. Dabei wird zusätzlicher Wohnraum am überhitzten Markt in Tirol viel dringender gebraucht, als derartige Spekulationsprojekte“, betonen Mingler und Kaltschmid.

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