Der Turmwächter zog Ende der Fünfzigerjahre aus: Im Stadtpfarrturm Wolfsberg hat nun Heimo Luxbacher sein Atelier eingerichtet.
Zwischen Wolken und Glocken: 141 Stufen führen hinauf in die ehemalige Glöcknerwohnung der Wolfsberger Markuskirche. „Bis 1956 lebte dort noch ein Turmwächter mit seiner Familie“, erzählt Stadtpfarrer Christoph Kranicki. Nun wird hier das wohl kleinste und höchstgelegene Atelier in Österreich entstehen. Kranicki: „Die Idee wurde bei der langen Nacht der Kirchen geboren. Es ist sehr schön, dass im Kirchturm wieder Leben einkehrt. Gastkünstler werden hier auch Lesungen, Konzerte und Ausstellungen veranstalten.“
Am Eingang des Ateliers in 70 Meter Höhe bietet sich ein malerischer Blick auf die Stadt mit ihrem Schloss und die angrenzenden Berge. Der Lavanttaler Künstler Heimo Luxbacher hat hier ein neues Refugium gefunden und will sich von dem einzigartigen Ambiente inspirieren lassen. Religiöse Darstellungen begleiten den „Mönch“, der auf 30 Jahre schöpferisches Schaffen – Keramik, Skulptur, Malerei, Fotografie – zurückblicken kann, ja seit jeher. Nun will er aus den jahrhundertalten Mauern mit ihren Heiligenfiguren und unterschiedlichen Darstellungen Jesu neue Kraft schöpfen: „Es sind berührende Stimmungen in dieser Stille.“
Gearbeitet wird in dem winzigen Atelier mit Kachelofen nach einer speziellen Technik. Luxbacher: „Die Skizzen kommen in einem aufwändigen Verfahren auf handgeschöpftes Papier und werden auf Fliesen oder Holz gebrannt.“ Dies sei sehr arbeitsintensiv: „Es fließt mit, was ich hier einfange.“ Das regelmäßige Schlagen der Kirchturmuhr, das Läuten der Glocken. „Und natürlich spiegelt das Geschaffene auch mich wider.“
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