Am Vormittag kamen zwei Bedienstete der Stadt und hatten den Zollstock in der Hand. Und gaben den Auftrag, den „Ist-Zustand“ wieder herzustellen, weil die Erweiterung der Gastgärten – es geht um eineinhalb bis zwei Meter – nicht im Gemeinderat beschlossen war.
Halbes Dutzend betroffen
„Wir haben uns darauf verlassen und uns gefreut. Wir fühlen uns schon sekkiert“, sagt Sandra Stangl vom Café am Platz, die ihren zusätzlichen Vierertisch wegräumte, aber die schweren Schirme und ein Steintrog waren nicht so schnell von der Stelle zu schaffen. Auch fünf andere Gastronomen bauten zurück. Darunter Wolfgang Brunner, Hotelier, Wirtesprecher und Tourismusobmann. Er hatte am 27. April mit allen Fraktionsobleuten ein Gespräch, ob man nicht zum Aufsperren nach dem Lockdown unentgeltlich die Schanigärten vergrößern könne.
Plan eingereicht
„Keiner hatte was dagegen, wir sollten einen Plan erstellen“, sagt Brunner. Frist: 19. Mai. „Da war er noch nicht fertig, es wurde schnell ein Plan eingereicht, auf dem mit Kugelschreiber die Wünsche eingezeichnet wurden“, weiß Wirtschaftsstadtrat Georg Eckmayr, und: „Der Plan wurde zur Prüfung dem Amtsleiter übermittelt.“
Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass wir eine unbürokratische Lösung gefunden hatten. Es geht nicht um riesige Erweiterungen, maximal um zwei Meter.
Wolfgang Brunner, Wirtesprecher Enns
Hoffen auf unbürokratische Lösung
Als am Freitag die Gemeindebediensteten kamen, um zu schauen, welche Wünsche erfüllbar sind, waren diese schon umgesetzt. Die Wirte bekamen prompt den Rückbau-Auftrag und sind sauer. Jetzt hofft man, dass es doch noch eine unbürokratische Lösung – der nächste Gemeinderat tagt erst am 24. Juni – gibt. „Ein Umlaufbeschluss etwa“, sagt der Wirtschaftsstadtrat. Dann könnten die Wirte die erweiterten Schanigärten wieder aufbauen.
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