Wochenend-Tipp

Latschauer Stausee lädt zu Erlebniswanderung ein

Vorarlberg
28.05.2021 10:55

Am Fuß des Golmerhanges im Montafon liegt der Stausee Latschau. Rund um das Gewässer werden zahlreiche Freizeitmöglichkeiten für die ganze Familie geboten - ein echtes Outdoor-Paradies!

Ein Ausflugsziel für die ganze Familie ist der Stausee Latschau (992 Meter Seehöhe). Direkt von der Station der Golmerbahn startend kann das Seebecken auf dem barrierefreien Dammweg umrundet werden. Dabei eröffnet sich zunächst die Aussicht auf die Ortschaften Vandans und St. Anton im Montafon. Aber auch die Gebirgskulisse zwischen Zimba und Davennastock sowie der Walserkamm, der Hohe Fraßen und die Eisspitzen rücken ins Blickfeld. Im Nordosten erhebt sich der Bartholomäberg.

Der Weg weist keinerlei Steigung auf und kann daher mühelos von Jung und Alt zurückgelegt werden, auch mit dem Kinderwagen ist die Strecke gut zu bewältigen. Auf dem aussichtsreichen Rundweg passiert man nach gut der Hälfte den Klettergarten Latschau. Dieser Übungsklettersteig verfügt über zwei Seilbrücken, an denen Sportbegeisterte trainieren können. In unmittelbarer Nähe befinden sich zudem zwei Grillstellen mit Blick auf das türkis schimmernde Wasser des Sees. Hier hat der Wanderer nun verschiedene Möglichkeiten, den Hauptweg zu verlassen und auf einen Waldpfad zu wechseln.

Die Spuren von Eis und Schnee
Dort, wo man sich dem Kristakopf nähert, sind auf einem Felssporn Rundungen zu erkennen. Dabei handelt es sich um sogenannte Gletscherschliffe – so werden Schleifspuren am Fels genannt, die durch Gletscherfluss, also der Talwärtsbewegung des Eises, entstanden sind. Am Höhepunkt der letzten Eiszeit war der Kristakopf von einem rund 1000 Meter dicken Eispanzer bedeckt. Auch die vom Gletscher mitgeführten Steine haben ihre Spuren an der Felsoberfläche hinterlassen – sie sind für den genauen Beobachter auch heute noch als Schrammen und Kratzer am Gletscherschliff erkennbar.

Die Route durch den Wald ist abwechslungsreich, auch ein paar Höhenmeter werden zurückgelegt. Auf 1070 Metern Seehöhe gibt es einen schönen Aussichtspunkt mit Holzbank. Wer eine Weile Platz nimmt, kann die Atmosphäre des Waldes auf sich wirken lassen: das Rauschen des Windes in den Blättern, die Laute der verschiedenen Vogelarten, der Duft der humusreichen Erde. Mit etwas Glück zeigt sich auch der ein oder andere Waldbewohner: Vor allem Eichhörnchen und Finken sind in den „oberen Stockwerken“ zu beobachten.

Im „Erdgeschoss“ kann man nach einem regenreichen Tag mit etwas Glück den Schwarzen Schnegel entdecken - eine Nacktschneckenart, die zu den Landlungenschnecken gehört. Bei Gartenbesitzern dürften hier unangenehme Assoziationen mit der eher wenig beliebten Spanischen Wegschnecke (Kapuzinerschnecke) wachgerufen werden. Der Schwarze Schnegel gilt aber in manchen Regionen Österreichs als potenziell gefährdet. Ausgewachsene Tiere erreichen eine Länge von über 20 Zentimetern, somit zählt die Art zu den größten Landnacktschnecken Europas.

Schwarze Schnegelarten kommen vor allem im Gebirge vor und sind meist nachtaktiv. Sie ernähren sich von Pilz- und Algenarten, sich zersetzendem Pflanzenmaterial sowie toten Artgenossen. Zur Nahrungssuche kriechen die Tiere nicht nur am Boden entlang, sondern auch mehrere Meter auf Bäume empor. Der Schwarze Schnegel ist größer und schlanker als die Wegschnecke, zudem weist er einen kleinen Kiel auf dem Rücken auf, der sich farblich vom Rest des Körpers abhebt. Nacktschnecke ist also nicht gleich Nacktschnecke beziehungsweise fallen nicht alle Vertreter dieser Art als hungrige Räuber in Gemüsebeeten auf.

Fakten

Wissenswertes über Energiegewinnung
Der Abstecher durch den Wald wird beim Eingang zum Waldseilpark Golm abgeschlossen. Die Anlage ist derzeit an den Wochenenden geöffnet und bietet Parcours in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Zuletzt passiert der Spaziergänger das Lünerseekraftwerk. Der Bau der Anlage dauerte von 1954 bis 1958, bei seiner Fertigstellung war das Werk eines der leistungsstärksten Pumpspeicherkraftwerke der Welt.

Der Besucherschauraum ist frei zugänglich und bietet auch einen Blick in die Maschinenhalle. In der daran angeschlossenen Dauerausstellung können Interessierte Details über Entstehung und Funktion des Kraftwerks sowie über die Geologie des Rätikons erfahren. Auf dem Dammweg ist das Staubecken in etwa 40 Minuten umrundet, allerdings gibt es unterwegs zahlreiche lohnende Stopps, weshalb man auf jeden Fall mehr Zeit einplanen sollte.

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