Fachkräfte umgeschult

Der Personal-Mangel schmälert Vorfreude

Salzburg
15.05.2021 20:50

Salzburgs Wirte und Hoteliers wollen wieder durchstarten - leider fehlt vielen dafür das Personal. Früher wurden sie nach dem Schalten von Stellenanzeigen mit Bewerbungen überrannt, heute bleibt das Postfach leer. Das Problem: Viele Kräfte haben während der Krise umgeschult.

„Ein paar Wochen ist es ja okay, aber jetzt ist es nur noch mühselig.“ Gerald Pichler, Chef des Sagwirts in Krispl, kann den 19. Mai kaum erwarten. „Es wird wirklich Zeit, dass es wieder richtig los geht.“ Für den Neustart sucht er noch Personal. Aber: „Die Suche ist schwierig. Früher stand das Telefon nicht still, nachdem man in der Zeitung eine Stellenanzeige geschaltet hat. Jetzt melden sich nur zwei, drei Leute.“

In den vergangenen Monaten bot der Gastronom seine Speisen an den Wochenenden zum Mitnehmen an. Gewerkelt wurde mit Schmalspur-Besetzung: Zusammen mit seiner Lebensgefährtin und seiner Mutter hielt Pichler den Betrieb am Laufen.

„Wir lassen unseren Betrieb noch bis zum 3. Juni geschlossen“, so Andreas Teufl vom Hotel Alte Post in Faistenau. Eine Öffnung am 19. Mai würde sich bei ihm nicht rentieren, weil das Hotel vor allem bei Gästen aus Deutschland und den Beneluxstaaten beliebt ist. „Zu unsicher sind noch die Reisebestimmungen“, erklärt der Hotelier, der auch das Restaurant noch nicht öffnet.

Teufl ist noch auf der Suche nach Mitarbeitern. Die Hälfte der früheren Crew ist nicht mehr greifbar oder wurde bereits in andere Jobs vermittelt. „Seit mehr als zwei Wochen habe ich die Stelle für eine Rezeptionistin inseriert. Bisher bekam ich keine einzige Bewerbung“, so der Faistenauer.

Für die Öffnung am 19. Mai ist noch einiges vorzubereiten. Auch wenn es sich wirtschaftlich noch nicht lohnt, will Familie Klary ihr Hotel samt Gasthof wieder aufsperren. „Wir müssen einfach wieder anfangen. Wir wollen wieder Gäste empfangen und arbeiten“, sagt Hotelierin Helga Klary. Bisher sind nur wenige Buchungen eingegangen.

Die wichtigste Frage ist derzeit die nach den Storno-Bedingungen. Das Personal ist dem Familienbetrieb in der Krise treu geblieben. „Unsere Stubenmädchen haben uns nicht im Stich gelassen. Wir werden jetzt mit kleiner Besetzung starten und möchten dann wieder aufstocken“, sagt Klary.

Die Freude über die Öffnungen nächste Woche ist bei Erich Quehenberger, Chef im Hotel Momentum in Anif, groß. „Wir sind sehr froh, dass wir aufsperren und wieder loslegen können, aber uns fehlt Personal“, sagt Quehenberger, der im Momentum ein Restaurant, ein Hotel und eine Sporthalle betreibt. Es ist vor allem die Baubranche, die ihm Sorgen macht. „Die Bauwirtschaft boomt und viele Mitarbeiter sind dorthin gewechselt“, sagt er.

Deswegen wird es bei ihm im Restaurant vorerst Ruhetage und eingeschränkte Öffnungszeiten geben. „Anders ist es für uns mit dem aktuellen Personalstand nicht machbar“, sagt er.

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