Neuer Nachdenkprozess

„Größere Perspektive“ soll Standort stärken

Politik
04.05.2021 10:41

Mit der Corona-Krise ist Österreich auch als Standort für Unternehmen unter Druck geraten. Um dem gegenzusteuern, stellte die Regierung am Dienstag ihre Standortstrategie „Chancenreich Österreich“ vor. Mit dem Fokus auf digitale und nachhaltige Schwerpunkte soll das Wirtschaftswachstum im Land positiv beeinflusst werden, um so einer der attraktivsten zehn Wirtschaftsstandorte der Welt zu werden. Erste Zwischenergebnisse soll es im Herbst beim Forum Alpbach geben.

Schon im Vorjahr hat Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ein „Comeback“ für den Wirtschaftsstandort versprochen. Die lange andauernden Lockdown-Maßnahmen haben aber zusätzliche Spuren bei den österreichischen Unternehmen hinterlassen. Die Bundesregierung möchte nun vor allem auf nachhaltige Lösungen setzen, um die Wirtschaft im Land wiederzubeleben.

Bis zum Jahr 2040 soll damit der Standort wieder gestärkt werden, wie der Kanzler am Dienstag erklärte. Die Aufarbeitung der größten Wirtschaftskrise der jüngeren Geschichte werde uns noch länger beschäftigen, erklärte der Kanzler. Klares Ziel sei nun, die Ökologisierung und die Digitalisierung voranzutreiben. 

Umfassende Standortstrategie
Man müsse jetzt die Grundlagen schaffen, um die Jobs der Zukunft abzusichern und zu schaffen, so Kurz. Besonders im globalen Wettbewerb gelte es nun, Österreich bestmöglich zu positionieren - es gehe dabei um die besten Unternehmen und die besten Köpfe, die man auch ins Land locken wolle. „Die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt verändern sich in einem enormen Tempo“, leitete Kurz das „Kick Off“ für den Nachdenkprozess ein.

Eine umfassende Standortstrategie soll nun mit einer Verzahnung von Wirtschafts-, Forschungs- und Bildungspolitik zum Erfolg führen. Dabei sollen auch die Sozialpartner eingebunden werden. Man wolle nun die richtigen Zukunftsbranchen definieren, um global für die Zukunft gerüstet zu sein. 

Wettbewerb um „grünste Produkte und Produktionsweisen“
Der Startschuss „geht in eine größere Perspektive“, erklärte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). Man werde große Wirtschaftsmächte wie China oder die USA nicht überholen können, wolle aber nun wesentliche Chancen herausarbeiten, sah auch er den Umweltaspekt als entscheidend an. Der Wettbewerb werde zeigen, wo es „die grünsten Produkte und Produktionsweisen“ gebe. „Wer voran ist, wird hier die Vorteile nehmen“, so Kogler.

Statt der großen Depression sei nun die große Transformation nötig - mit dem Ziel der Klimaneutralität in Österreich und in Europa vor Augen.

Schramböck: „Gibt noch einiges an Potenzial“
In einigen Branchen sei man noch im Krisenbewältigungsmodus, meinte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP): Besonders im Tourismusbereich oder auch bei den Dienstleistungen gebe es massiven Aufholbedarf. Auch jetzt im Krisenbewältigungsmodus müsse man „Rezepte finden, wie wir gestärkt aus der Corona-Krise kommen“.

Das nun zu erarbeitende Konzept solle nun all die unterschiedlichen Voraussetzungen berücksichtigen, um im internationalen Wettbewerb besser bestehen zu können. Besonders in Nischen seien österreichische Unternehmen auch weltweit schon führend. Es gebe „noch einiges an Potenzial“, um von den „Hidden Champions“ in die „Championsleague“ der Wirtschaft aufzusteigen, so die Ministerin.

Sieben Kernthemen
Die sieben Kernthemen für die Standortstrategie sind die Digitalisierung der industriellen Produktion, eine „spezialisierte Technologieführerschaft“, der Ausbau von digitalen und Service-Geschäftsmodellen, die Energie- und Mobilitätswende, Green Tech & Green Materials, Life Science & Biotech sowie „Lebensqualität, Kreativität und Kunst“.

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