Der offene Brief von 91 namhaften Persönlichkeiten zur Entfernung der Venus-Statue in der Welser Fußgängerzone hat eine lebhafte Diskussion ausgelöst. Der im Kreuzfeuer der Kritik stehende FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl sieht aber gar keinen Grund, der Aufforderung nachzukommen.
„Krone“: Eine Statue, mit der „verdiente Männer der Bewegung“ geehrt wurden – NS-Größe Hermann Göring war einer der ersten Empfänger –, in der Welser Fuzo. Muss das wirklich sein?
Andreas Rabl: Offensichtlich sind sehr viele Personen von der Antifa falsch informiert worden. Es handelt sich bei der Venus-Statue um einen Nachguss, der um das Zehnfache größer als das Original ist. Das Gesicht wurde von einer Künstlerin neu geschaffen. Es ist also keine Nazi-Statue, und deshalb bleibt sie dort, wo sie ist.
Warum ist Ihnen diese umstrittene Figur so wichtig?
Wir möchten damit das römische Wels wieder lebendig machen. Dazu hat sich auch der Stadtsenat 2018 einstimmig bekannt. Dabei hat auch der SPÖ-Stadtrat die Finanzierungsverfügung unterschrieben und damit der Investition von rund 12.000 Euro zugestimmt. Er hat auch keine Einwände gehabt. Solche Figuren in Innenstädten sind übrigens sehr im Trend.
Die Antifa hat weitere Proteste angekündigt.
Ich verstehe das nicht. Offensichtlich geht es nur um Wels-Bashing und eine Aktion gegen den Bürgermeister. Man hat irgendetwas gesucht, um mir ans Bein zu pinkeln. Ich kann aber nur sagen, dass bei vielen in der Bevölkerung kein Verständnis für diese Proteste vorhanden ist. Die Leute fragen mich, ob wir keine andere Sorgen haben. Ich muss sagen, sie haben völlig Recht.
Welche Schlüsse ziehen Sie aus der heftigen Kritik?
Ich orte eine vorgezogene Wahlkampfaktion der Antifa, die eng mit der SPÖ akkordiert zu sein scheint. Offenbar hat man aber nicht an den Beschluss im Stadtsenat gedacht.
Das heißt: Die Statue bleibt am Kreuzungspunkt Stadtplatz-Schmidtgasse?
Selbstverständlich. Sie findet Anklang bei den Welsern, und ich werde sie sicher nicht auf Zuruf entfernen lassen. Noch dazu, wo mit falschen Informationen vorgegangen wird.
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