Kampf gegen Vorurteile

Wie man den Älteren jetzt bei der Jobsuche hilft

Oberösterreich
15.07.2025 13:00

Seit Industriellenvereinigung-Präsident Georg Knill die Pensionsdebatte neu befeuert hat, steht das Thema wieder verstärkt im Rampenlicht. Renate Anderl, Präsidentin der Arbeiterkammer, sieht dabei auch die Betriebe in der Pflicht, die oft nicht einmal Menschen beschäftigen, die älter als 60 sind. „Die Altersdiskriminierung trifft nach wie vor viele“, sagt Martina Schröck vom Verein FAB.

Mit Georg Knill hatte der Präsident der Industriellenvereinigung die ohnehin vor sich hin köchelnde Pensionsdebatte befeuert, indem er sich für eine Anhebung des Pensionsantrittsalters nach dänischem Vorbild in Richtung 70 Jahre aussprach. Doris Hummer, Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich, wäre schon froh, wenn sich das faktische Pensionsantrittsalter von derzeit durchschnittlich 61 auf 62 steigern lassen würde. Mit jedem Jahr, dass die Menschen später in Pension gehen, könnte auch das Regierungsbudget enorm entlastet werden.

Mehr als ein Viertel der Arbeitslosen sind älter als 50
Doch wie ist die Realität am heimischen Arbeitsmarkt? Fakt ist, dass in Oberösterreich mehr als ein Viertel der Jobsuchenden, die beim Arbeitsmarktservice vorgemerkt sind, älter als 50 sind, auch wenn AMS-OÖ-Chefin Iris Schmidt nicht müde wird zu betonen, dass die wachsende Arbeitslosigkeit verstärkt auch die Jungen trifft.

„Die Altersdiskriminierung am Arbeitsmarkt trifft nach wie vor viele Menschen in Österreich“, sagt Martina Schröck, die beim Verein zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung, kurz FAB, für die Jobplattform für Menschen, die älter als 45 sind, verantwortlich ist. Die Internetseite seniorquality.at sieht sich dabei nicht nur als Helfer beim Vermitteln von Arbeitsplätzen, sondern auch in der Rolle einer Expertenstelle und hat sich ganz der Schaffung eines altersdiskriminierungsfreien Raums verschrieben.

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Uns ist wichtig, den Menschen, für die wir in erster Linie arbeiten, eine laute Stimme zu geben. Mit ,Wir 45plus‘ haben wir auch ein Online-Forum eingerichtet, in dem sich registrierte User austauschen können und auch Experten-Inputs zu speziellen Themen erhalten.

Martina Schröck, beim FAB verantwortlich für die Plattform seniorquality.at

Vorurteile bei der Personalauswahl
Neben der Wiener Städtischen Versicherung und der Holding Graz konnte zuletzt auch McDonald’s als Goldpartner und damit Unterstützer gewonnen werden. Während für arbeitssuchende Menschen aus der Ü-45-Kategorie in einer E-Learning-Zone auch Webinare rund um Künstliche Intelligenz, Cyber Security und andere Themen angeboten werden, packt das FAB-Team auch bei den Firmen die „Problemzonen“ an.

„In unseren Partnerunternehmen bieten wir heuer auch Workshops zum Thema ,Unconscious Bias‘ im Recruiting an, um möglichst vorurteilsfrei in der Auswahl neuer Mitarbeiter zu agieren“, so Schröck. Die unbewusste Voreingenommenheit schreibt älteren Menschen etwa eine niedrigere Belastbarkeit und eine vermehrte Zahl an Krankenständen zu.

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