Brauch und Kultur

Als „der Adler“ den Steirern die Erdäpfel brachte

Steiermark
23.04.2021 08:00

Ob im Vogerlsalat oder als Beilage - wir Steirer lieben den Erdapfel. Doch das war nicht immer so: eine Kulturgeschichte.

Köstliche Erdäpfel - heute nicht aus dem Speiseplan der Steirer wegzudenken. Doch die Anfänge waren durchaus steinig, wie ein Blick in die Geschichte zeigt: Friedrich der Große, König von Preußen, wollte die Bodenfrucht einst schon unters Gefolge bringen, im Kampf gegen Hungersnöte; doch damit scheiterte er vorerst kläglich, weil die Bürger erst nur die Blätter aßen und davon krank wurden.

Dem Blaublüter kam dann die geniale Marketingidee, ein mit Kartoffeln angesätes Feld von Soldaten bewachen zu lassen - da es sich dabei um offensichtlich Wertvolles handelte, wollte es plötzlich jeder! Die Soldaten „übersahen“ ihrem Auftrag gemäß Diebe. Davon wusste Paul Adler, geboren 1770, vermutlich nicht viel. Er hatte mehr als genug Sorgen damit, seine zehn Kinder über den Winter zu bringen, oft war die Not groß, er experimentierte daher viel mit Anbau.

„Er hatte unglaublich viele Aufzeichnungen, zum Wetter, zu den Erträgen, den Einnahmen - für die damalige Zeit ein Wahnsinn“, erzählt Paul Adler, sein Nachfahre, der heute noch am Standort des Urahns in Mühlreith (Bezirk Liezen) seinen Bauernhof betreibt. Heute ist das ein Milchbetrieb.

Zurück zur Vergangenheit: „Paul Adler experimentierte mit Erdäpfel, holte sich Samen aus dem Stift Seitenstetten.“ Richtig berühmt wurde die Knolle aber erst durch die Bekanntschaft und spätere Freundschaft mit Erzherzog Johann, der sich sehr interessierte und den Anbau förderte. Der Rest ist Geschichte!

Die Serie ist eine Initiative von Volkskultur Stmk. und „Krone“.

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