350 km lange Fahrt

Lienz mit Linz verwechselt: Taxifahrer als Retter

Oberösterreich
09.04.2021 13:30

Ein Taxifahrer aus Linz hat einem jungen Mann aus der Patsche geholfen, der seinen Grundwehrdienst antreten sollte. Der Neo-Soldat sollte in die Kaserne in Lienz in Osttirol einrücken, aus dem Zug gestiegen ist er allerdings in Linz. Der Taxifahrer fuhr den jungen Mann fast umsonst 350 Kilometer zu seiner Kaserne. Um 8.58 Uhr erreichten sie ihr Ziel.

Dieser Tage sprang eines Morgens gegen 5.15 Uhr am Bahnhof Linz ein verzweifelter junger Mann in das Taxi von Robert Petschenik. „Er war in seiner Heimatgemeinde in den Zug gestiegen und wollte eigentlich nach Lienz. Dort sollte er sich bis spätestens 9 Uhr in der Kaserne zum Antritt seines Bundesheer-Dienstes einfinden. Erst am Bahnhof Linz ist er draufgekommen, dass er eigentlich wo ganz anders ist“, erzählt Petschenik. Das fehlende „e“ brachte den jungen Mann nun ziemlich in die Bredouille.

Grundwehrdienst in Gefahr
Er war 350 km von seinem Ziel entfernt, sollte knappe vier Stunden später seinen Grundwehrdienst antreten und die Fahrt kostete mehrere Hundert Euro - die der Neo-Soldat nicht hatte. „Er hat mir so leid getan. Und in der Kaserne hätte er sicher auch Probleme bekommen. Also habe ich nicht lange gezögert und gesagt: Das kriegen wir schon hin“, so der Taxilenker.

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Er hat mir so leid getan. Und in der Kaserne hätte er sicher auch Probleme bekommen.

Robert Petschenik

170 Euro mitgehabt
Auf der 3,45-stündigen Fahrt hatten der Lenker und der junge Mann dann auch genug Zeit, um über die verfängliche Situation zu sprechen - und die finanziellen Details zu klären. „Ich bin dem Mann entgegengekommen und habe zuerst 500 Euro verlangt. Das war schon ein großer Freundschaftspreis. Der Neo-Soldat hatte aber nur 170 Euro eingesteckt. Das war das Taschengeld für die erste Zeit im Grundwehrdienst. Er hat es mir gegeben und sich entschuldigt, dass er nicht mehr hat“, so der 49-Jährige weiter.

Der Taxifahrer hat den Großteil der Fahrtkosten auf seine Kappe genommen. Auch das Zeitmanagement passte: Um 8.58 Uhr kamen der Taxilenker und sein junger Gast wohlbehalten bei der Kaserne an.

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