Auch wenn sich viele Politiker an der Formulierung stoßen: Spätestens seit dem bewegenden Bericht von Internist Wolfgang Hagen (die „Krone“ berichtete) wissen wir, dass Triage in Wiens Kliniken längst durchgeführt wird. Also die Entscheidung, welche Patienten vorrangig und oft rettend behandelt werden und welche nicht.
„Der Patient: Komplett selbstständig alleine lebend, aber 70 und Vorerkrankungen. D.h. schlechter Verlauf recht wahrscheinlich. Soll ich das Notfallbett opfern und dann ,zu‘ sein?“, schreibt Dr. Hagen. „Entscheidung: Nein, denn sonst habe ich keine Möglichkeit mehr, eine jüngere, nicht vorerkrankte Person auf der ICU (Intensivstation, Anm.) zu versorgen.“ Aber Wien ist natürlich noch nicht in der Situation der Triage, wie Politiker schwören - nur weil man später (!) doch noch ein Bett für den Patienten gefunden haben will.
„Wir sind derzeit in den meisten Spitälern auf Stufe 7 des Pandemieplans. Das bedeutet, dass wir 50 Prozent der planbaren Eingriffe in den anderen Fächern reduzieren und verschieben“, heißt es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Der neue Rekord: 168 Intensivbetten sind belegt. Tendenz steigend.
„Es knirscht im Gebälk, aber es bricht noch nicht zusammen“ - glaubt Dr. Stefan Pöchacker von der Wiener Ärztekammer. Markus Pederiva, Sprecher des Wiener Gesundheitsverbundes: „Was uns beunruhigt ist die Schnelligkeit des Wachstums.“ Um zu vermeiden, dass Patienten gar nicht mehr versorgt werden können, werden laut Stadt laufend Stationen zu Covid-Abteilungen umgewandelt (etwa im AKH). Das Büro Hacker weiter: „Die Belastung der Krankenhäuser mit Covid-Patienten kann in den nächsten Tagen noch weiter steigen.“
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