Hartes Durchgreifen

Schaufler-Posse in Salzburg – viel Lärm um Schneeräumung

Es war ein heller Aufschrei in der so ruhigen Adventzeit - die Stadt kündigte Anzeigen gegen Räumdienste an, die den Schnee einfach auf die öffentliche Straße kippen. "Zu Recht" – wie viele Unternehmer finden. Auch wenn die Drohung nicht den fleißigen Anrainern gilt, aufpassen heißt es bei Eiszapfen an den Dächern trotzdem.

Rein rechtlich ist die Situation klar - der Paragraph 93 der Straßenverkehrsordnung regelt ganz genau, welche öffentlichen Gehsteige und Stiegenanlagen entlang der Liegenschaft geräumt und wenn nötig bestreut werden müssen. "Von 6 bis 22 Uhr gilt es auch Schneewechten oder Eisbildungen von den Dächern zu entfernen", mahnt Dr. Ursula Michl-Schwertl von der Wirtschaftskammer.

Öffentliche Straßen als Schnee-Depot missbraucht
Doch wohin mit dem Schnee? Baustadträtin Claudia Schmidt kündigte jedenfalls ein hartes Durchgreifen gegen jene privaten Räumdienste an, die öffentliche Straßen als Schnee-Depot missbrauchen. "Wenn größere Parkplätze von Firmen geräumt werden und die Schneemassen auf die Straße gekippt werden, ist das nicht zu dulden!"

"Das gehört sich sicher nicht"
"Völlig in Ordnung", befand Hausbesorger Daniel Bauchinger zur der "Krone", "das gehört sich sicher nicht!" Auch Michael Fazokas vom Maschinenring zeigte Verständnis: "Das wäre für Verkehrsteilnehmer eine Gefährdung!" So gebe es bei Großkunden genaue Vorschriften, wo der geräumte Schnee gelagert, "und später abtransportiert wird." Für hartes Durchgreifen spricht sich auch Kammer-Spartenobmann Peter Tutschku aus: "Das ist ärgerlich für die Autofahrer!"

von Max Grill, Kronen Zeitung