Trotz aller Gerüchte

H&M bleibt in der Grazer City doppelt vertreten

H&M hatte den Mietvertrag angeblich schon gekündigt - jetzt will man das Geschäft am Grazer Hauptplatz, eines von zwei im Zentrum der Murmetropole, doch behalten. Wie es zu dem Meinungsumschwung gekommen ist, ist nicht bekannt. Für den angeschlagenen Innenstadthandel ist das ein kleiner Lichtblick.

„Schließungen sind derzeit nicht geplant“, dementierte H&M im Sommer Gerüchte, die in Graz kursierten. Derzeit. Im Herbst gab der von der Coronakrise hart getroffene Modekonzern dann bekannt, dass insgesamt 250 Filialen geschlossen werden.

Auszug war schon beschlossene Sache
Das Geschäftslokal am Hauptplatz ist nicht nur wegen der Lage über die Stadtgrenzen hinaus bekannt: Früher einmal war dort das Spielwarengeschäft Koch - das Paradies für Kinder. Nachmieter H&M beantwortete eine erneute Anfrage am Montag wortident: Es seien keine Schließungen geplant. Punkt. Wie die „Krone“ aber erfahren hat, wurde der Mietvertrag gekündigt, die Kündigung dann wieder zurückgenommen.

Das Haus gehört Palmers Immobilien. In Graz kümmert sich Makler Gerd Nemetz um die Vermietung. Er wisse von alledem nichts, beteuerte er gestern, versprach aber, „in Wien beim Vorstand“ nachzufragen. Gerne hätten auch wir nachgefragt, ob eine Mietreduktion H&M zum Bleiben bewogen hat. Der Rückruf blieb aus.

Große Geschäfte stehen leer
Die Einkaufsmeile in der Grazer City hat schon bessere Zeiten gesehen. H&M ist ein Frequenzbringer, dass er bleibt, ist eine gute Nachricht. Nach vielen schlechten: Der „Stiefelkönig-Spitz“ in der Herrengasse steht schon eine halbe Ewigkeit leer, Zara hat sich vertschüsst, mit dem Schediwy hat eines der letzten Traditionsgeschäfte aufgehört.

„Wenn ein Schneidezahn fehlt, dann fällt das halt besonders auf“, versuchte Heimo Maieritsch vom Citymanagement unlängst das viel zitierte Aussterben der Innenstadt wegzulächeln. Einkaufszentren, Online-Handel und jetzt auch noch Corona - viele kämpfen ums Überleben.