In Seine „entsorgt“

Teenager-Mord: Darum musste Alisha (14) sterben

Ausland
10.03.2021 20:24

Das grausame Verbrechen an der 14-jährigen Alisha erschüttert Frankreich: Nach dem Fund der Leiche des Mädchens in der Seine bei Paris werden immer mehr Details bekannt. „Sie haben keine unmittelbare Reue gezeigt“, sagte der zuständige Staatsanwalt, Eric Corbaux, sichtlich erschüttert über die beiden jugendlichen Tatverdächtigen am Mittwoch in einer Pressekonferenz. Die beiden wurden einem Untersuchungsrichter überstellt, die Staatsanwaltschaft geht von Mord aus.

Die Leiche der 14-jährigen Alisha war am Montagabend in Argenteuil, einer Gemeinde bei Paris, in der Seine entdeckt worden. Einige Stunden später waren die beiden Jugendlichen, ein Bursche und ein Mädchen (beide 15 Jahre alt), festgenommen worden.

Intime Fotos des Opfers im Internet verbreitet
Zwischen dem jungen Mann und dem Opfer habe es zuvor eine kurze Liebesbeziehung gegeben, sagte Staatsanwalt Corbaux. Im Anschluss seien intime Fotos des Opfers verbreitet worden. Französischen Medienberichten zufolge wurde der Snapchat-Account des Mädchens gehackt. Schließlich sei es Anfang März zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen Alisha und der Tatverdächtigen gekommen.

Die Mutter des Mädchens gab an, dass ihre Tochter in der Schule gemobbt worden sei. Im Gespräch mit „La Depeche“ sagte Alishas Mutter, ihre Tochter habe sich besorgt an sie gewendet: „Mama, ich habe große Probleme, ich wurde von diesem einen Jungen und seiner Freundin mit dem Tod bedroht.“ Die Mutter weiter: „Sie nannten sie Hure und belästigten sie.“

Vor der Tat geplant, der 14-Jährigen etwas anzutun
Der Staatsanwalt schilderte nun, dass vor der Tat Textnachrichten ausgetauscht worden seien, in denen es darum gegangen sei, der 14-Jährigen etwas anzutun. Sie sei schließlich in einen „Hinterhalt“ gelockt worden. Der tatverdächtige Jugendliche habe sie zu Boden gestoßen, getreten und geschlagen. „Sie war nicht bewusstlos, als sie beschlossen, sie in die Seine zu werfen, aber sie war nicht fähig, sich zu bewegen“, schilderte er. Das Mädchen sei wahrscheinlich ertrunken, die Leiche wies zahlreiche Blutergüsse auf.

Die Familie des Opfers hatte für das Wochenende zu einem Gedenkmarsch für ihre Tochter aufgerufen. Die Mutter forderte in französischen Medien „Gerechtigkeit“ für ihre Tochter. Der Tatverdächtige hatte die Tat noch am Abend seiner Mutter gestanden und war dann mit seiner Freundin abgehauen. Den beiden drohen bis zu 20 Jahre Gefängnis.

Mord erinnert an Fall in Deutschland
Der Mord erinnert an einen ähnlichen Fall in Deutschland: Dort hatte Ende Februar ein Mord für Entsetzen gesorgt. In Sinsheim in Baden-Württemberg hatte ein 14-Jähriger seinen 13-jährigen Mitschüler mit einer Freundin in eine Falle gelockt - und das Opfer dann heimtückisch mit einem mitgebrachten Küchenmesser erstochen.

Quelle: APA/La Depeche

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