Justiz ermittelt

Corona-Skeptiker Hildmann prahlt mit Haftbefehl

Ausland
23.02.2021 20:06

Der vegane Kochbuchautor und massive Corona-Skeptiker Attila Hildmann soll per Haftbefehl gesucht werden. Dies behauptete Hildmann zumindest selbst, nachdem bekannt geworden war, dass Ermittler mehr als 1000 Äußerungen des Verschwörungsideologen prüfen sollen.

Hildmann selbst heizte auf seinem Telegram-Kanal erneut die Gerüchteküche zu etwaigen Ermittlungen an, indem er von einem „offenen Haftbefehl“ gegen ihn sprach. Es werden ihm „Hochverrat“ vorgeworfen, weswegen „sie mich jetzt wegsperren“ wollen würden. Diesbezüglich wären nicht nur Polizisten bei seiner Mutter vorstellig geworden, er werde auch seit Wochen observiert, so der Autor.

„Intensive, umfangreiche und zeitaufwendige Ermittlungen“
Im Ermittlungsverfahren gegen den selbst ernannten Verschwörungsprediger Hildmann werden mehr als 1000 Äußerungen einzeln überprüft. Neben dem Verdacht auf Volksverhetzung gehe es dabei auch um die Tatbestände der Beleidigung und Bedrohung. „Das sind intensive, umfangreiche und zeitaufwendige Ermittlungen“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. „Die Auswertung der Beweismittel dauert an.“

Gegenüber dem „Tagesspiegel“ erklärte ein weiterer Sprecher, dass man sich im Allgemeinen nicht zu „noch nicht vollstreckten Haftbefehlen“ äußern wolle. Hildmann selbst rief seine Anhänger dazu auf, vor der Staatsanwaltschaft in Berlin gegen die Vorgangsweise der Behörde zu protestieren - gekommen sind dann aber nur zehn Personen.

Laptops, Handys und Speichermedien beschlagnahmt
Die Polizei in Brandenburg hatte bei einer Durchsuchung der Wohnung Hildmanns zunächst Beweise sichergestellt. Im Dezember war dann per richterlichem Beschluss in Berlin erwirkt worden, dass die Staatsanwaltschaft mehrere Laptops, Handys, Speicherkarten und USB-Sticks auswerten kann. Mehrere Ermittlungsverfahren aus Brandenburg waren demnach an die Behörde in der Hauptstadt übergeben worden.

Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, kommt die Beweiserhebung nur schleppend voran. Eine der Festplatten soll demnach so stark beschädigt sein, dass die Daten nicht ausgelesen werden können, eine weitere sei offenbar durch ein Passwort so geschützt, dass Ermittler sie nicht öffnen können.

Führender Corona-Skeptiker
Hildmann nennt sich selbst „ultrarechts“. Er war wiederholt bei Protesten gegen die Corona-Schutzmaßnahmen aufgetreten und mit volksverhetzenden Äußerungen aufgefallen. Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft soll aufgeklärt werden, ob und in welchem Umfang Hildmann die Grenzen der Meinungsfreiheit überschritten und sich strafbar gemacht habe.

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