Kultur im Lockdown

Martin Mallaun: Aufbruch zu einer Uni-Dozentur

Tirol
10.01.2021 16:00

Martin Mallaun, 45 Jahre alt und in St. Johann in Tirol wohnhaft, gilt als Zither-Avantgardist, der das Instrument weit weg von seinen volksmusikalischen Wurzeln führt. Auf seiner vor kurzem erschienenen CD „Stimmungen“ widmet er sich beispielsweise mikrotonaler Musik. 2021 tritt er nun eine Zither-Dozentur an.

Das sind zwei Meilensteine im Leben von Martin Mallaun, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben. Doch sie greifen ineinander und bedingen sich gewissermaßen. „Zeitgenössische Zithermusik ist ja doch ein etwas abgelegenes Hobby, das man nicht dazu ausübt, um wirklich Geld zu verdienen“, erzählt er lachend. Umso mehr freue ihn die Zusage der Uni-Stelle an der Bruckner-Uni in Linz, die ihn zusammen mit seiner halbtägigen Beschäftigung am Musikschulwerk jetzt so gut wie „Vollzeit“ ausfüllen werde.

„Ich war am Anschlag“
Als Rückzug in einen sicheren Hafen in stürmischen Corona-Zeiten will Mallaun das aber nicht verstanden wissen. „Bereits 2019 habe ich geplant, dass ich 2020 runter vom Gas muss“, berichtet Mallaun. So habe er sich beispielsweise damals schon den Sommer 2020 völlig freigehalten. „Ich war am Anschlag“, stellt er fest. Wenn man mit zeitgenössischer Musik eine Familie erhalten wolle, dann hieße das auch, dass man „fast keine Freizeit mehr hat“, konstatiert der Vater von drei Kindern.

Aufgeben möchte Mallaun sein Leben als praktizierender Musiker dennoch nicht. Eher leiser treten – und eher Projekte bewusst selektieren und mehr nach bloßem „Gusto“ entscheiden, wie er selbst sagt. „Alles in allem ist Musik, die nicht der reinen Unterhaltung dient, ein stetiger Kampf“, hält er abschließend fest.

Markus Stegmayr, Kronen Zeitung

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