Die ersten geschockten Mitarbeiter meldeten sich bereits um 9 Uhr in der "Krone"-Redaktion: "Aus, vorbei - uns hat's getroffen wie ein Blitz!" Die Firmenleitung habe sie soeben über die Schließung des Grazer Standorts mit Ende 2013 informiert - und das, obwohl noch am Vortag ein neues Diagnose-Gerät vorgestellt worden sei: "Das wird eine traurige Adventzeit. Statt Geschenke zu kaufen, müssen wir auf Jobsuche gehen."
4.800 Stellen weltweit gekappt
Tatsächlich hat die Schweizer Roche Holding AG am Mittwoch ein umfassendes "Kostenspar- und Effizienzsteigerungs-Programm" angekündigt. 4.800 Stellen, also sechs Prozent des gesamten Personalbestandes, werden weltweit gekappt, Produktionen abgezogen.
Im Geschäftsbereich Diagnostics trifft es Graz, die Blutgasdiagnostik wird nach Rotkreuz (Schweiz) verlagert, bestätigt Sprecherin Cornelia Erschen: "Die relativ langen Übergangszeiten wird Roche nach Möglichkeit nutzen, um für zumindest einen Teil der betroffenen Mitarbeiter neue Aufgabenbereiche zu schaffen." Die Standortverlegung nach Rotkreuz ermögliche eine bessere Nutzung der in der Schweiz bestehenden Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionskapazitäten.
"Einfach Gruezi zu sagen, ist eine Sauerei"
Für den Wirtschaftsstandort Steiermark ist die Roche-Schließung ein herber Schlag, negative Auswirkungen auf den Flugzeugcluster werden befürchtet. Die AK ortet eine "Heuschrecken-Strategie". "Einfach Gruezi zu sagen, ist eine Sauerei", so Präsident Walter Rotschädl. Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann hat alle Förderungen auf Eis gelegt und die Roche-Geschäftsführung um "ein dringendes Gespräch" ersucht.
von Gerald Schwaiger, "Steirerkrone"
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