Auf dem privaten Wohnsektor wird es immer schwieriger, eine leistbare Bleibe zu finden - und zum Teil ereignen sich auch immer skurrilere Situationen, um Mieter zu schröpfen. So sollte eine Wienerin nach Ablauf ihres Vertrages einen Makler für eine Wohnung bezahlen, in der sie schon seit einigen Jahren lebte.
Aufgedeckt hat den Fall nun die Arbeiterkammer. Um ihren Mietvertrag verlängern zu können, sollte Frau S. nicht nur 50 Euro mehr im Monat bezahlen, sondern auch noch einmal 650 Euro für einen Makler, der ihr die eigenen vier Wände noch einmal vermittelte. Ob es zu einer Besichtigung der Räumlichkeiten kam, ist allerdings nicht überliefert.
Mieter in Corona-Zeiten „noch mehr erpressbar“
„Gerade in Corona-Zeiten verschärft sich durch Befristungen für viele Familien eine sichere Wohnungsplanung. Mieter sind noch mehr erpressbar, bei einer Verlängerung eine Extra-Mieterhöhung zu schlucken oder ungerechtfertigte Maklerkosten zu zahlen“, erklärt AK-Experte Thomas Ritt. Frau S. hat den Makler schließlich nicht bezahlt.
Befristete Verträge bringen für viele Unsicherheit. Wird er verlängert oder nicht? Fakt ist: Es wird in jedem Fall teurer.
AK-Experte Thomas Ritt
Fall zwei: Herr G. sollte eine höhere Miete von 20 Euro im Monat akzeptieren, als er seinen Mietvertrag um weitere drei Jahre verlängern wollte. Und das für eine 28 Quadratmeter kleine Neubauwohnung ohne Vorraum sowie Bad und WC in einem Raum. Er suchte Hilfe bei der Arbeiterkammer – schließlich lenkte der Vermieter ein. Erhöhung: lediglich fünf Euro.
Michael Pommer, Kronen Zeitung
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