In Mittersill

Chalet-Projekt: Baustelle geht in den Winterschlaf

Salzburg
23.11.2020 09:00

Seit dem Frühjahr ruhte die Baustelle zum umstrittenen Luxus-Chalet-Projekt am Pass Thurn in Mittersill. Anfang Oktober dann die Nachricht: Es geht endlich weiter! Doch das Vergnügen war ein kurzes. Die Baustelle zur Errichtung der Lärmschutzwand wird eingewintert - die Frist für die Verkehrsregelung verstreicht.

Vor einem Jahr rollten die ersten Bagger an der Grenze zum geschützten Wasenmoos an. Von der geplanten Luxus-Chalet-Anlage ist heute noch immer nichts zu erkennen. Im April geriet das Projekt finanziell ins Straucheln, monatelang standen die Bagger still. Anfang Oktober verkündete Projektbetreiber Walther Staininger auf „Krone“-Nachfrage: Der notwendige naturschutzrechtliche Bescheid zum Weiterbau der Lärmschutz-Galerie ist endlich da, es geht weiter!

Eigentlich hätte damit die Straßenbaustelle noch vor Verstreichen der behördlichen Frist am 27. November fertig werden sollen. Nur so lange darf die Verkehrsbeschränkung auf der Fahrbahn gelten. Fertig scheint die Baustelle aber nicht zu werden, bemerkt auch Mittersills Bürgermeister Wolfgang Viertler: „Es sieht so aus, als wäre die Baustelle winterfest gemacht. Gearbeitet wird nicht mehr.“

Das bestätigt auch die Bezirkshauptmannschaft Zell am See. Die Fahrbahn wird so hergerichtet, dass sie für die Autofahrer wieder zweispurig befahrbar ist. Wenn im Frühjahr weitergebaut wird, braucht es eine neue Bewilligung.

Mit Preisen ab fünf Millionen Euro pro Chalet sorgte das Luxus-Projekt „Six Senses“ schon vor dem Spatenstich für Wirbel und heizte die Zweitwohnsitz-Debatte an. Solche Hotel-Anlagen treiben nicht nur die Grundstückspreise in die Höhe, sondern bieten Zweitwohnsitzen ein Schlupfloch. Trotz Bau-Boom stagniert die Einwohnerzahl von Mittersill seit 1991. „Dort brachte die massive Versiegelung nur touristische Bauten und Zweitwohnsitze“, kritisiert SPÖ-Landtagsabgeordnete Karin Dollinger.

Der vom Land angekündigten restriktivere Umgang mit illegalen Zweitwohnsitzen lässt indes auf sich warten: Harte Strafen bis Zwangsversteigerungen wurden bisher nur angedroht. Magdalena Mistlberger

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