Die Fehde zweier nordmazedonischer Familien, die im Vorjahr bereits einen Toten bei einer Massenschlägerei in einer Regauer Bar gefordert hat, geht weiter. Der Bruder des Opfers (29) hat laut Polizei nun versucht, einen Killer anzuwerben, der den vermeintlichen Täter von damals um 10.000 Euro ins Koma prügeln sollte. Wenn er den 21-Jährigen tötet, hätte es 20.000 Euro gegeben.
Der Mordauftrag, der passenderweise in einem Lokal mit dem Namen „Cosa Nostra“ in Attnang erteilt worden sein soll, hat eine lange Vorgeschichte: Die Familienmitglieder aus Nordmazedonien, die zum Teil bereits österreichische Staatsbürger sind, arbeiten im Pflasterergewerbe, sind seit Jahren Konkurrenten. Der Streit kostete am 9. Februar 2019 einen 29-jährigen Familienvater bei einer Massenschlägerei mit mehreren Verletzten in einer Shisha-Bar in Regau das Leben. Es gab sogar Videos der Tat.
Ungesühnte Tat
Der anschließende Gerichtsprozess brachte keine Klarheit, wer die tödlichen Messerstiche geführt hatte. Als Hauptverdächtiger galt ein inzwischen 21-Jähriger, der aber „nur“ wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung an zwei anderen Beteiligten der Schlägerei zu 30 Monaten Haft verurteilt worden war.
Doppeltes Geld bei Mord
Nun spielte sich der 29-jährige Bruder des Toten als Richter auf, wollte einen Rächer anheuern. Er soll einem 23-jährigen Landsmann aus Vöcklabruck 10.000 Euro geboten haben, wenn er den 21-Jährigen ins Koma prügle. Sollte er den Mann töten oder an einen Ort bringen, wo er, der Bruder, in töten könne, hätte es das Doppelte gegeben.
Trotz Drohung Anzeige bei der Polizei erstattet
Obwohl ein ebenfalls im „Cosa Nostra“ anwesender 22-jähriger Nordmazedonier ihn mit dem Umbringen bedrohte, ging der 23-Jährige zur Polizei und erstattete Anzeige. Die beiden Anstifter wurden festgenommen, Die Staatsanwaltschaft Wels ermittelt wegen Bestimmung zum Mord.
Claudia Tröster, Kronen Zeitung
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