Auf ihrer insgesamt sieben Jahre dauernden Reise zum Planeten Merkur ist die Doppelsonde „BepiColombo“ Donnerstagfrüh in gut 11.000 Kilometern Entfernung an der Venus vorbeigeflogen. Während des sogenannten Swing-by-Manövers ermöglichten die Kameras an Bord des Raumfahrzeugs den Forschern einen Blick auf die in eine dichte Wolkendecke gehüllte Venus (siehe Video oben).
Auf dem Weg zum Merkur, dem kleinsten Planeten unseres Sonnensystems, wird „BepiColombo“ im August 2021 noch ein weiteres Mal - diesmal in nur 550 Kilometern Entfernung - an der Venus vorbeifliegen, um ihr Tempo abzubremsen.
Durch den Swing-by am Donnerstag wurde die Geschwindigkeit um fast ein Zehntel, auf rund 34 Kilometer pro Sekunde (122.400 km/h), reduziert. Zwei der drei Überwachungskameras an Bord der Merkur-Doppelsonde wurden 20 Stunden vor der Annäherung aktiviert und blieben bis zu 15 Minuten nach dem Vorbeiflug aktiv.
An der im Oktober 2018 gestarteten Mission zum Merkur, dem am wenigsten erforschten Planeten im inneren Sonnensystem, sind sowohl die Europäische Weltraumbehörde (ESA) als auch die Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) beteiligt. Die beiden Module (Bild unten) werden ihn von voneinander ergänzenden Umlaufbahnen aus beobachten. Insgesamt tragen sie mehr als ein Dutzend Messinstrumente.
Hightech und Know-how aus Österreich
An Bord des europäischen Satelliten sind elf Kameras und Instrumente - und auch Hightech aus Österreich. Für den richtigen Weg zum Merkur sorgt ein Lenksystem, das von Österreichs größtem Weltraumtechnik-Unternehmen, der Ruag Space Austria, entwickelt und gebaut wurde. Zudem lieferte man die Motorsteuerung für die Ausrichtung der Solarpaneele und zeichnet für den Hitzeschutz verantwortlich.
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