Die Neuinfektionen im Salzburger Pongau haben am Samstag die 200er-Marke geknackt. Der Pinzgau blieb dagegen stabil. Landeschef Wilfried Haslauer (ÖVP) will weitere Schritte nicht ausschließen. Doch noch heißt es abwarten.
Rund 204 Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner vermeldete die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am Samstag für den Pongau. „Die Zahlen sind auch hier exorbitant hoch“, beschreibt Christian Pucher aus dem Büro von Landeshauptmann Haslauer die Situation. Greifen die landesweiten Maßnahmen nicht, stünden nach wie vor „alle Schritte zur Diskussion“. Die Lage sei „unter Beobachtung“.
„Appelliere an die Eigenverantwortung“
In Großarl, wo derzeit mindestens 30 Ortsbewohner wegen einer Ansteckung unter Quarantäne stehen, will Bürgermeister Johann Rohrmoser (ÖVP) eine drohende Verkehrsbeschränkung um jeden Preis verhindern. „Ich appelliere vor allem an die Eigenverantwortung und strikte Einhaltung der Covid-Maßnahmenverordnung, da uns ansonsten Maßnahmen ähnlich wie in der Gemeinde Kuchl bevorstehen“, so Rohrmoser. Neben Altenmarkt oder St. Martin zählt Großarl zu den am stärksten betroffenen Gemeinden.
Mit der aktuellen Verordnung versucht das Land die Infektionskurve in ganz Salzburg abzuflachen. Angespannt bleibt die Lage auch weiterhin im Flachgau (plus 54 am Samstag) und im Tennengau (plus 32).
Bürgermeister: „Hallein hat die Lage im Griff“
Der Halleiner Stadtchef Alexander Stangassinger (SPÖ) kritisiert das Ampel-Chaos, das für immer mehr Verwirrung sorge. „Wir haben jetzt schon drei Ampeln: für den Bund, für die Bezirke und für jede Gemeinde.“ Eine Verschärfung der Maßnahmen wünsche er sich nur für jene Gemeinden, wo die Situation entgleitet. Hallein habe die Lage im Griff, betont der Bürgermeister.
Wir haben jetzt schon drei Ampeln: für den Bund, für die Bezirke und für jede Gemeinde.
Halleins Stadtchef Alexander Stangassinger
Ohne besorgniserregende Dynamik bei den Neuinfektionen bleibt derzeit noch der Pinzgau (drei neue Fälle wurden am Samstag gemeldet): „Ich befürchte, dass das nur eine zeitverzögerte Entwicklung ist“, meint der Saalfeldner Vize-Bürgermeister Thomas Haslinger (ÖVP). Die Lage hänge auch stark von der Entwicklung im Tourismus ab.
31 im Spital, davon fünf auf Intensistationen
Die Salzburger Gesundheitsbehörden meldeten am Sonntagvormittag einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19 im ganzen Bundesland. Es handelt sich dabei um einen 69-jährigen Mann aus dem Flachgau. Am Sonntag befanden sich landesweit 31 Covid-19-Patienten im Spital, fünf benötigten intensivmedizinische Behandlung. Die Zahl der aktiv infizierten Personen im Bundesland lag am Sonntag laut EMS bei 1020 Fällen. Dazu kamen weitere 182 Personen mit positiven Testergebnissen, die noch nicht im EMS erfasst waren.
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