Betrifft Salzburg

„Einige unter uns haben es versemmelt“

Salzburg
16.10.2020 23:00

Für Claus Pándi ist die Lage ernst. Doch das haben nicht alle kapiert. „Angesichts der Entwicklung ist die Quarantänepolitik des Landeshauptmanns eine unvermeidbare Konsequenz“, analysiert der Salzburg-„Krone“-Chefredakteur. 

Einige unter uns haben es versemmelt. Das mit der viel strapazierten Eigenverantwortung klappt ganz gut, aber nicht überall und nicht bei allen. Wären bessere Zeiten, ließe sich sagen, dass ein paar Sturschädel kein Problem sind. In einer Virus-Krise kommt es allerdings auf jeden Einzelnen an. Dazu bedarf es keiner Kenntnisse in Virologie oder höherer Mathematik.

Angesichts der Entwicklung ist die Quarantänepolitik des Landeshauptmanns eine unvermeidbare Konsequenz. Beliebtheitspreis gewinnt Wilfried Haslauer damit keinen. Hingegen werden die Populisten ohne Weitsicht daraus auf dem Wählermarkt Kapital zu schlagen versuchen.

Möglich, dass Haslauer später für seinen Kurs gedankt wird. Aber das bringt ihm in unserer Jetzt-und-sofort-Kultur wenig.

So richtig Salzburgs Landespolitik - auch aus Sorge vor dem touristischen Kollaps - nun vorgeht, so falsch ist da zuvor einiges gelaufen. Problematisch ist da vor allem die Informationsintransparenz unter dem schwer angreifbaren Rechtsbegriff des Datenschutzes. Damit wurde bloß die Kontaktverfolgung Infizierter ernsthaft behindert. Vormodern auch die Kommunikation zwischen Landesregierung und den betroffenen Gemeinden. So wird unnötiger Widerstand und Widerwillen bei der Bevölkerung provoziert.

Letztlich muss auch die Frage geklärt werden, wie es sein kann, dass das öffentliche Gesundheitssystem in einem der reichsten Bundesländer in einem der reichsten Länder Europas derartig rasch an seine Grenzen geraten kann.

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