10.10.2020 17:51 |

Proteste gehen weiter

Lukaschenko besuchte Oppositionelle im Gefängnis

Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko hat sich am Samstag mit mehreren inhaftierten Oppositionellen und Mitgliedern des Koordinationsrates getroffen. Das Gespräch im Untersuchungsgefängnis des Geheimdienstes KGB habe laut Medienberichten viereinhalb Stunden gedauer. Unterdessen rief die Opposition zu neuen Protesten gegen den Präsidenten auf. 

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Prominentester oppositioneller Teilnehmer war der Bankmanager und Politiker Viktor Babariko. Der 56-Jährige wollte bei der Präsidentenwahl gegen Lukaschenko antreten, landete jedoch im Gefängnis, bevor der Wahlkampf richtig losgehen konnte.

„Die Verfassung schreibt man nicht auf der Straße“
Der dem weißrussischen Staatsfernsehen nahe stehende Telegram-Kanal Pul Perwogo veröffentlichte am Samstag ein Foto von Lukaschenko, das ihm im dunklen Pullover zeigt und auf dem er an einem mit Blumengesteck geschmückten ovalen Tisch mit den Oppositionellen diskutiert. Über den Inhalt sei Schweigen vereinbart worden, hieß es. Lukaschenko habe bei dem Treffen gesagt: „Die Verfassung schreibt man nicht auf der Straße“. Nach Informationen des oppositionellen Portals Nexta soll er mit den Oppositionellen über Änderungen der Verfassung diskutiert haben.

In Weißrussland protestieren die Menschen seit der umstrittenen Präsidentenwahl Anfang August regelmäßig gegen Präsident Lukaschenko. Der seit mehr als einem Vierteljahrhundert regierende Machthaber reklamiert den Wahlsieg nach dem Urnengang Anfang August mit einem Ergebnis von mehr als 80 Prozent für sich. Die EU erkennt das Wahlergebnis nicht an. Die Opposition in Belarus sieht Swetlana Tichanowskaja als wahre Siegerin.

„Marsch des Stolzes“ gegen Lukaschenko
Die Opposition in Weißrussland hofft am Sonntag bei neuen Protesten gegen Lukaschenko auf 100.000 Demonstranten. Bei einem sogenannten „Marsch des Stolzes“ sollen die Menschen im ganzen Land ab 13 Uhr (MESZ) lautstark ihr Recht auf Neuwahlen einfordern, heißt es in einem Aufruf der Demokratiebewegung.

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