Der Plattenbau – ein Begriff aus dem einstigen Ostdeutschland, entsprechend angestaubt. Doch längst ist diese Bautechnik im Heute angekommen. Wesentlichen Anteil daran hat die Firma Trepka. 1920 in Obergrafendorf gegründet, wird das Unternehmen in vierter Generation von Georg und Ehefrau Cornelia Wieder sowie deren Schwester Martina Faukal geführt. Auch die Seniorchefs, Maria und Josef Wieder, bringen noch Erfahrung in den Betrieb ein.
Bereits vor mehr als fünf Jahrzehnten stieg die Baufirma in die Produktion von Betonfertigteilen ein, nahm eine Vorreiterrolle ein. Im Industrie-, Hallen- und Brückenbau sind Trepka-Elemente im Einsatz. So werden pro Jahr 300 Trafostationen – vollständig mit aller Technik – gefertigt, ebenso maßgefertigte tonnenschwere Träger, Säulen, komplette Fassaden- und Wandbauteile oder Balkone.
Technische Erneuerung findet in dem Betrieb mit 247 Mitarbeitern laufend statt. Zuletzt wurde mit Unterstützung der Beteiligungsgesellschaft des Landes (NÖBEG) eine topmoderne Bewehrungsmattenmaschine angeschafft – 60 Meter lang, ein Stockwerk hoch biegt und verschweißt sie die oft zentimeterdicken Stahlstangen, die das Innenleben aller gegossenen Betonelemente bilden, in Sekunden. „Beim Fortschritt stehen wir innovativen Unternehmern immer zur Seite“, betont Wirtschaftslandesrat Jochen Danniner bei einem Besuch im Werk.
Neues Verfahren für Produktion entwickelt
Ende der 1990er-Jahre machte Trepka gar weltweit von sich reden. Josef Wieder entwickelte damals die Umlaufproduktion. Das heißt, die Betonelemente werden auf großen Förderbändern von einer Arbeitsstation zur nächsten geleitet. Der Vorteil: größere Stückzahl auf weniger Raum. „Damals war die ganze Welt bei uns in Obergrafendorf zu Gast“, erinnert sich der Seniorchef, wie sein Verfahren die Branche revolutioniert hat.
Im Hausbau hat der „Plattenbau“ sein verstaubtes Image längst abgelegt. Denn heutzutage erledigen die gegossenen Wand- und Deckenelemente auch gleich Heizung und Kühlung der Räume. Wie etwa in der neuen Trepka-Zentrale. „Die Klimaanlage ist inkludiert, die Zukunft des Wohn- und Bürobaus“, prognostiziert Geschäftsführer Georg Wieder.
Christoph Weisgram, Kronen Zeitung
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