Laut ist das Geschrei, das durchs Land hallt, nur weil gewagt wird, etwas Altes neu zu überdenken. Diesmal erregt der Slogan "Kärnten – Urlaub bei Freunden" die Gemüter; vor allem die politischen, aber auch die der Heerscharen verschiedenster "Experten", die immer alles besser wissen.
Auslöser ist eine Umfrage, die Kärnten-Werber Christian Kresse in Auftrag gegeben hat und wie sie längst schon nötig gewesen ist. Nämlich unter jenen Urlaubern überall in Europa, die noch nie in Kärnten zu Gast gewesen sind; potenzielle Neukunden könnte man sie auch nennen.
In deren Begründungen, warum sie uns bislang gemieden haben, war dann von Unfreundlichkeit die Rede gewesen; und dass es hier wohl keinen "Urlaub bei Freunden" geben könne.
Da stellt sich die Frage, wie die Befragten das eigentlich beurteilen können. Sie kennen Kärnten ja gar nicht; außer jene Landsleute, die sich über die Grenzen hinaus wichtig machen, vornehmlich Politiker; oder jene, die Kärnten den Rücken gekehrt haben, aus welchen Gründen auch immer, und an ihrer alten Heimat kein gutes Haar lassen. Und sie hören von der Not der Hypo und dem Ortstafelstreit.
Wenn Urlauber schon einmal hier gewesen sind, das haben Befragungen auch gezeigt, dann sehen sie Land und Leute überwiegend ganz anders; freundlich, per Du – also irgendwie als "Freunde".
"Urlaub bei Freunden" ist aber dennoch abgedroschen. Der Slogan "zieht" nicht mehr; und sei es nur, weil er vom unbestreitbaren Imageproblem, das Kärnten hat, geschwächt ist. Er ist also einfach alt. Und deshalb ist es richtig, über eine neue Werbestrategie nachzudenken.
von Hannes Mößlacher, "Kärntner Krone"
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