Außenministerinbesuch in Ramallah, der „Hauptstadt“ des „Staates Palästina“ – so die Selbstdarstellung der Palästinensischen Autonomiebehörde im besetzten Westjordanland. Beate Meinl-Reisinger musste sich dort vorkommen wie eine Klagemauer der Palästinenser.
Dieses Volk ohne Staat ist gefangen nicht nur in seinen Territorien, sondern auch in seiner eigenen Blase der Selbstbespiegelung. Das gilt besonders für die Autonomiebehörde, die von Arafats Fatah-Bewegung beherrscht wird. Ihr Chef und Arafat-Nachfolger Mahmoud Abbas (90!) hat ein orientalisches Pascha-Regime installiert. Er und seine alten Herren leben vom Heldenmythos früherer Zeiten und dämmern dahin. Sie sind nicht nur an Israel gebrochen, ihnen fehlt auch jede Zukunftsvision. Trotz ist kein Regierungsprogramm.
Kein Wunder also, dass die jungen „Helden“ der Hamas bei der palästinensischen Bevölkerung – die Hälfte ist unter 21 (!) – Triumphe feiern; besonders seit den „Siegesfeiern“ in Gaza bei der letzten Geiselfreilassung. Das war ein „Regiefehler“ der Israelis, dass das bei den Verhandlungen diese Gefahr nicht zu erkennen. Für die Jungen ist allein schon das Durchhalten im Widerstand ein Sieg.
Nicht nur die Palästinenser haben keine gewaltfreie Zukunftsvision, auch die Israelis nicht zu einem souveränen palästinensischen Staat neben Israel. Niemand entschärft die nächste Nahost-Bombe.
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