Happy Birthday

Heintje: Der Kinder-Kultstar von damals wird 65

Musik
10.08.2020 06:00

Es ist 1967 - während Hippies im „Summer Of Love“ die freie Liebe feierten, stand ein kleiner holländischer Bub neben der Jukebox im Lokal seiner Eltern, der Hanni-Bar in Kerkrade. Immer wieder spielte er nur einen Song und sang mit: „Mama“. Wenig später gewann er einen Talentwettbewerb - als Heintje wurde Hein Simons schließlich berühmt. Am 12. August wird er 65 Jahre alt.

(Bild: kmm)

Mittlerweile ist die Zeit der kurzen Hosen, Blazer und des braven Seitenscheitels vorbei. Er ist gesetzter, die Haare nicht mehr ganz so voll, die Stimme tiefer, um die Augen ein paar Falten. Aber er lacht noch immer so strahlend wie einst bei der Jukebox. Hein Simons ist Schlagersänger mit eindrucksvoller Karriere. Nervt es ihn dann nicht, wenn er immer noch an Heintje erinnert wird? „Nein, warum denn“, sagt er lachend im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur an seinem belgischen Wohnort Moresnet. „Das war doch eine tolle, erfolgreiche Zeit. Ich verdanke Heintje viel.“

Von 0 auf 100
Und das stimmt natürlich: Bereits 1967 trat Heintje im deutschen Fernsehen auf - drei Tage vor Weihnachten. In der ZDF-Show „Der Goldene Schuß“ trällerte der Zwölfjährige „Mama“ glockenhell und hoch, sehr hoch. 55 Sekunden lang. Ein ganzes Land lag ihm zu Füßen. Wenige Jahre später war Heintje ein Weltstar und mehrfacher Millionär. „Ich hatte einfach Glück“, sagt er heute. Über 40 Millionen Schallplatten, Konzerte in aller Welt, „Mama“ und „Heidschi Bumbeidschi“ führten die Hitparaden an.

Und während die Rolling Stones mit „Let‘s Spend The Night Together“ schockierten, rührte Heintje Millionen zu Tränen, vor allem Mamas. Und er amüsierte unter anderem mit Peter Alexander als frecher Schuljunge mit charmantem holländischem Akzent die Kinobesucher. „So ein Lümmel war ich aber gar nicht“, sagt er heute. „Ich war ein ganz normaler Junge.“ Aber nicht ganz unwichtig: Er hatte diese Stimme. „Das war natürlich schon etwa Besonderes“, sagt er, als würde er sich noch immer wundern, wie er jemals in diesem fantastischen Leben landen konnte. „So einen Kinderstar hat es später nie mehr gegeben.“

Von Heintje zu Hein
Als der gefürchtete Stimmbruch kam, litt ganz Deutschland und fragte sich, ob Heintje jemals wieder singen sollte. Konnte er, aber eben nicht länger das hohe C. Heintje kehrte nicht zurück. Dafür kam Hein. Die großen Erfolge von Heintje sind Vergangenheit. Aber Hein Simons hat immer noch Fans auf der ganzen Welt. Sogar in China. „Da würde ich jetzt nicht gerne Konzerte geben“, sagt der Sänger. Das hat aber alles mit Corona zu tun. Schließlich muss er nach einer Herzoperation vor einigen Jahren extra auf seine Gesundheit achten.

Das vermaledeite Virus verdonnerte ihn zu einer künstlerischen Zwangspause. Seit März wurden alle Auftritte abgesagt. „So ist das Leben eben“, sagt er gelassen. Langweilen tut er sich aber nicht. Er verbringt die Zeit auf seinem Reiterhof im Dreiländereck bei Aachen. „Mit Reiten oder Ausbessern der Zäune.“ Auf dem Landgut wohnen auch Simons‘ Kinder und Enkel. Auch die Ex-Frau kommt regelmäßig zu Besuch. Und dann ist da natürlich noch die Mama. 86 ist sie inzwischen und leider nicht mehr ganz so mobil.

Lust auf live
Familienidylle ist ja gut und schön, doch so langsam hat der Sänger genug davon. „Jetzt könnte es auch mal wieder losgehen“ seufzt er und hofft, dass die für September geplanten Konzerte in Deutschland stattfinden können. Nächstes Jahr stehen schon mehr als 50 Auftritte in Deutschland, Belgien und den Niederlanden in seinem Kalender.

Das sieht alles nicht nach einem beschaulichen Rentnerleben aus. „Das macht mir alles noch viel zu viel Spaß“, sagt Hein Simons. Und der Erfolg gibt ihm recht. Seine jüngste CD „Heintje und ich“ erreichte Gold-Status. Mit Dank an Heintje. Denn - die Technik macht es möglich - Hein und Heintje singen darauf im Duett. „Oma so lieb“, „Ich bau dir ein Schloß“ und natürlich „Mama“. Das wollen auch die Fans immer wieder hören. „Und dann sitzen im Publikum auch noch zwei, drei Generationen“, freut er sich. „Das ist doch eigentlich sehr schön.“

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