Zur Erinnerung: Seit Jahren kämpft Bad Aussee um das neue Spital. Bis ins Vorjahr wurde aber sogar der Erhalt der Chirurgie in Frage gestellt, die Bevölkerung ging - auch in Graz - auf die Straße und zwang die Landespolitik so in die Knie.
Jetzt soll bis Frühjahr 2013 das neue Krankenhaus mit Chirurgie, dem Schwerpunkt Orthopädie und 57 Betten errichtet werden; um stolze 28,4 Millionen Euro. Da sich in unmittelbarer Nähe auch die Psychosomatische Klinik und ein Seniorenheim befinden, entsteht am Lerchenreither Plateau ein richtiger Gesundheitspark.
Just drei Wochen vor der Wahl
Dass der Spatenstich mit Spitalslandesrätin Bettina Vollath (SPÖ) genau drei Wochen vor der Wahl erfolgt, sorgt natürlich für Unkenrufe: Der Sache sei nicht zu trauen, heißt es mancherorts. SPÖ-Bürgermeister Otto Marl ist vom Gegenteil überzeugt: "Das ist sicher keine Wahlente! So dumm, den Leuten bei dieser wichtigen Sache Sand in die Augen zu streuen, kann nun wirklich kein Politiker sein!"
Selbst die vehementesten Kämpfer für die Chirurgie sind mittlerweile zuversichtlich. Herbert Angerer, Sprecher des Forum Pro LKH, betont dennoch: "Wir werden weiterhin wachsam sein. Sollte es Änderungen geben, werden die Ausseer wieder auf die Straße gehen. Unser Spital lassen wir uns nicht mehr wegnehmen!"
Burn-out-Zentrum
Nicht nur beim LKH werden derzeit in Bad Aussee neue Weichen gestellt: Auch bei der 2006 eröffneten und sehr erfolgreichen Psychosomatischen Klinik gibt es Änderungen: Es wird ein neuer Betreiber für die Einrichtung für Krankheiten wie Burn-Out oder Magersucht gesucht.
Hintergrund: Der Besitzer, die deutsche Romed-Gruppe, ist wegen Streitigkeiten innerhalb der Familie von Gründer Wolfhardt Rother insolvent. Am Montag endete jetzt die Bewerbungsfrist. Mitglieder der Familie Rother bemühen sich um den Zuschlag, aber auch die steirische Spitalsgesellschaft KAGes hat ein Auge auf die Psychosomatische Klinik geworfen. Die Entscheidung soll im Herbst fallen.
von Jakob Traby, "Steirerkrone"
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