Hohe Dunkelziffer

Wachau-Studie: Antikörper bei mehr als 12 Prozent

Niederösterreich
30.06.2020 11:16

Nach den Ergebnissen der Testreihe aus Reichenau an der Rax liefert auch der Wachauer Selbsttest überraschende Erkenntnisse in Niederösterreich: Mehr als zwölf Prozent der 884 freiwilligen Studienteilnehmer haben bereits Antikörper gegen das Virus gebildet. Somit seien 102 Personen bereits mit dem Coronavirus infiziert gewesen. Vor der Testreihe gab es lediglich 17 bestätigte Fälle in der 1393-Seelen-Gemeinde.

In der idyllischen Wachau gelegen, galt die Gemeinde Weißenkirchen mit nur 17 offiziellen Corona-Infektionen, und somit knapp über einem Prozent der Bevölkerung, bereits als Hotspot im Bezirk Krems. Weil aber unter anderem auch Ortschef Christian Geppner (VP) vermutete, dass durch viele Feiern und Veranstaltungen Ende Februar und Anfang März die Dunkelziffer weitaus höher liegen müsste, trat vor knapp anderthalb Wochen fast die ganze Gemeinde den Selbsttest an - und die Befürchtungen bewahrheiteten sich. 

102 der 884 Teilnehmer mit Antikörpern
Denn wie bei der Präsentation der Auswertung der nun vorliegenden Ergebnisse am Dienstag bekannt wurde, könnten mehr als zwölf Prozent der Gemeinde bereits mit dem Virus infiziert gewesen sein. Insgesamt konnten bei 102 der 884 Teilnehmer Antikörper nachgewiesen werden. 

Bestätigt fühlt man sich ob der Ergebnisse nun auch bei den privaten Initiatoren des Screenings. „Die überraschenden Ergebnisse zeigen, wie wichtig es war, das Screening durchzuführen“, heißt es von den Veranstaltern des Roten Kreuzes, der Kremser Danube Private University (DPU) und des kirchlichen Fördervereins der Gemeinde.

Schnelltests überwiegend mit falschen Ergebnissen
Überraschend waren indes aber auch die Ergebnisse der Schnelltests, die ebenso im Rahmen der Studie durchgeführt wurden. Laut diesen wären überhaupt nur 35 Personen mit dem Virus infiziert gewesen. „Die allermeisten dieser 35 Tests entpuppten sich dann bei der Antikörper-Untersuchung als falsch", wird erklärt.

Bei 29 positiven Testergebnissen konnten zudem sogenannte frühe Antikörper nachgewiesen werden. „Hier vermuten wir, dass die Infektion erst wenige Wochen zurückliegt. Alle 29 Personen wurden darüber informiert und gebeten, sich auch einem PCR-Test zu unterziehen“, schildert DPU-Direktor Robert Wagner der „Krone“. Zudem scheint ersten Erkenntnissen zufolge auch die Blutgruppe A bei den positiven Fällen der Studie überrepräsentiert zu sein. 

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